Die Wahrheit über Gluten – glutenfrei ernähren

by Sabrina

Glutenfreie Speisen stehen momentan hoch im Kurs – aber warum eigentlich? Glutenfreie Speisen sind doch nur für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit von Interesse, oder? Warum das nicht unbedingt so ist, welche Vorteile eine glutenfreie Ernährung mit sich bringen kann und welche Alternativen es zu Gluten gibt, erfahrt ihr in diesem Blogpost. Außerdem stelle ich euch meine liebsten glutenfreie Nudeln vor und erzähle euch wie ich mit dem Thema Gluten umgehe…

Was ist Gluten?

Unter Gluten wird das in Getreide enthaltenen Eiweiß verstanden – um genau zu sein das „Klebereiweiß“. Unverträglichkeiten die mit Gluten in Verbindung stehen sind: Glutensensitivität, Zöliakie und Weizenunvertäglichkeiten.

Beispielsweise besteht mein heiß-geliebter Seitan nur aus diesem Klebereiweiß.

Wo ist Gluten enthalten?

Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Kamut, Grünkern, Bulgur etc.. Ein Sonderfall stellt Hafer dar, dieser enthält nämlich von Natur aus kein Gluten. Hafer wird jedoch beim Anbau oder der Verarbeitung „verunreinigt“ und sollte daher von Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit ebenfalls gemieden werden. Mais, Reis, Buchweizen, Amaranth, Quinoa und Hirse sind beispielsweise glutenfrei.

Auch in den meisten Fertigprodukte verstecken sich glutenhaltige Zusätze. Glücklicherweise werden mittlerweile Lebensmittel entsprechend gekennzeichnet – was das Leben für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit sicher erleichtert.

Übrigens sind Sprossen und Keimlinge prinzipiell gut verträglich – da das dort enthaltene Eiweiß andere Enzyme enthält und sie somit (normalerweise) auch problemlos von Menschen mit Glutenunverträglichkeit gegessen werden können. Mehr zum Thema Sprossen hier: Sprossen selber ziehen

Vorteile einer glutenfreien Ernährung

Streng genommen gibt es keine Vorteile wenn man sich ohne Unverträglichkeit glutenfrei ernährt! Da sind sich die Wissenschaftler einig. Dennoch gibt es viele Erfahrungsberichte die etwas anderes berichten. Was natürlich klar ist, denn wenn man auf Gluten bei der Ernährung verzichtet, verzichtet man gleichzeitig auf so gut wie alle Fertigprodukte. Wenn Menschen berichten, dass sie sich viel besser fühlen wenn sie auf Gluten verzichten, dann ist das vielleicht mehr auf den Verzicht von Fertigprodukten zurückzuführen und weniger auf die glutenfreie Ernährung per se. Wer sich glutenfrei ernährt, ernährt sich eben auch bewusster – was immer Vorteile bringt.

Was jedoch als wissenschaftlich abgesichert betrachtet werden kann ist, dass Gluten unter Umständen schwerer zu verdauen ist. Ich schreibe absichtlich „unter Umständen“ weil ein gesunder Körper Gluten sehr gut verdauen kann.

Wenn man an Bauchschmerzen, Müdigkeit, Blähungen oder Durchfall leidet, kann es durchaus sein, dass man unter einer Glutensensitivität leidet. Es wäre also in diesem Fall angebracht einen Arzt aufzusuchen um das abklären zu lassen oder eine Zeit lang auf glutenhaltige Lebensmittel verzichtet. Wer eine Weizenallergie hat oder unter Zöliakie leidet, der wird das wahrscheinlich schon längst wissen – die Symptome sind hier nämlich um einiges intensiver und haben weitreichendere Folgen. 

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Ohne Unverträglichkeit glutenfrei ernähren?

Wie bereits erwähnt, kann Gluten unter Umständen schwer verdaut werden. Diese Umstände können Magensäuremangel und eine beschädigte Darmschleimhaut sein. Ein Magensäuremangel kann beispielsweise durch einen Zinkmangel oder einen B6 Mangel entstehen. Eine beschädigte Darmschleimhaut wird meist durch eine gestörte Darmflora verursacht. Faktoren die zu einer gestörten Darmflora führen können sind ungesunde Ernährung, wenig Bewegung, Antibiotika… und STRESS. Stress ist leider immer noch ein recht unbeachteter Faktor wenn es um das Thema Ernährung geht.

Wie ich mit Gluten umgehe…

Beispielsweise versuche ich prinzipiell so gut es geht auf Fertigprodukte zu verzichten – was ich persönlich sowieso jedem raten würde! Nur wer seine Speisen selbst zubereitet, weiß auch was wirklich drin ist! In besonders aktiven Zeiten achte ich auch darauf, meinen Körper nicht zusätzlich mit der Verdauung zu stressen. Denn Verdauung ist für den Körper streng genommen schon ein Stressfaktor. Wenn man dem Körper dann auch noch besonders schwer verdauliche Lebensmittel serviert, wird er es einem höchsten mit ner extra Portion Bauchschmerzen danken.

Ich verzichte in anspruchsvolleren Zeiten auch auf Brot – ich weiß, eigentlich ist genau das eine super schnelle Mahlzeit und gerade wenn der Tag so zugepflastert ist, ist es sehr verlockend sich schnell ein Brot mit Humus zu machen – aber es tut mir nicht gut. Das habe ich im Laufe der Zeit herausgefunden, ich weiß natürlich nicht mit Sicherheit ob es am Gluten liegt warum ich es manchmal nicht so gut vertrage aber ich weiß, dass es mir ohne Brot besser geht. Als Alternative bieten sich hier Mais- oder Quinoa Waffeln an – am besten mit Avocado und frischem Gemüse.

Belegte Maiswaffeln – eine Brotalternative

Belegte Maiswaffeln – eine Brotalternative

Als bekennender Nudelfan kann und will ich nicht auf Nudeln verzichten, zum Glück gibt es ja Nudeln aus Mungobohnen. Diese Nudelalternativen stehen bei uns aber nicht nur in stressigen Zeiten am Speiseplan. Da Benni ja auch ein Eiweiß-Fanatiker ist (immer noch nicht von High-Carb überzeugt… *haha*) liebt er natürlich die super-eiweißhaltigen Nudeln aus Mungobohnen oder roten Linsen und ich bin auch ein großer Fan davon. Andere glutenfreie Nudelalternativen die bei uns oft auf den Teller kommen sind Buchweizen oder Kichererbsen Nudeln.

Glutenfreie Nudelalternativen

Glutenfreie Nudelalternativen

Rote Linsen Nudeln mit glutenfreier Avocadosoße

Rote Linsen Nudeln mit glutenfreier Avocadosoße

Glutenfreie Nudeln sind also eine perfekte Abwechslung im ausgewogenen Speiseplan und in diesem Fall auch eine tolle und hochwertige Eiweißquelle für Veganer – es muss nicht immer Soja sein 😉 . Sie sind übrigens auch viel schneller fertig: Kochzeit zwischen 4-6 Minuten… nur mal so am Rande erwähnt 😉

VORSICHT!

Seid lieber froh, dass ihr keine Unverträglichkeit habt und ernährt euch nicht glutenfrei nur weil es ein Trend ist oder weil irgendwelche Diätgurus predigen man könne damit abnehmen… das stimmt nämlich genau genommen nicht. Ganz im Gegenteil, wer meint sich glutenfrei ernähren zu müssen und auf glutenfreie Produkte zurückgreift, greift im Normalfall auch zu mehr Zucker und Fett. Es spricht natürlich nichts dagegen, Mais, Reis, Quinoa, Buchweizen oder alternative Nudeln in den Speiseplan einzubauen. Ganz im Gegenteil, diese Lebensmittel bringen Abwechslung und hervorragende Nährwerte mit sich.

Wie gesagt ich baue glutenfreie Lebensmittel auch gerne in unseren Speiseplan ein, aber ich übertreibe es sicher nicht – warum auch? Ich gehöre glücklicherweise nicht zu den 1% der Bevölkerung die auf Gluten verzichten müssen.

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Wie geht ihr mit Gluten um? Habt ihr vielleicht andere Ansichten zu dem Thema oder andere Gründe warum ihr euch glutenfrei ernährt? Ich bin sehr gespannt wie ihr zu dem glutenfrei-Trend steht!

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6 comments

Anna 25. November 2016 - 20:01

Ein sehr informativer und vor allem, erfreulicher Weise, korrekter Beitrag zu diesem Thema. Wer auf Gluten verzichtet, nimmt automatisch weniger Eiweiß zu sich, was dem Körper natürlich schaden kann. Nicht jeder denkt da dran. Die Linsennudeln sind somit ein super Ausgleich. Gut recherchiert und nett verpackt – gefällt mir ❤️

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Sabrina 5. Dezember 2016 - 18:01

Liebe Anna!
Vielen Dank für dein Feedback 🙂 Freut mich, dass der Trend anscheinend nicht bei allen Zuspruch findet und es noch mehr Menschen gibt die mitdenken <3

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Paula 26. November 2016 - 13:06

Wie du ja gestern schon erfahren hast, bin ich gezwungen, auf Gluten zu verzichten. Im Alltag ist es kein Problem – ich koche einfach inzwischen anders und Dank Linsennudeln, tausend Sorten Pseudogetreide und co. komme ich super klar. Nervig wird es außer Haus – zum Glück wohne ich ab nächster Woche in Berlin, da ist nämlich auch „vegan, glutenfrei und ohne Soja“ überhaupt kein Problem, wenn man unterwegs snacken will oder essen geht 😀 In allen anderen Orten schon. Da ist meistens schon einer der Faktoren hoffnungslos.

Ich rate NIEMANDEM, sich glutenfrei zu ernähren, nur weil es Trend ist. Weissmehl reduzieren JA, aber Gluten konsequent meiden und stattdessen Reis- und Maismehl benutzen, ist eben auch kein Fortschritt. Dass sich viele Menschen glutenfrei besser fühlen, schiebe ich einfach darauf, dass sie ab dann weniger Weissmehl und dafür wesentlich mehr (nährstoffreiches) Selbstgekochtes essen.
Lieben Gruß!
Paula
http://www.laufvernarrt.de

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Sabrina 5. Dezember 2016 - 17:59

Ach du tust mir echt leid… so eine Unverträglichkeit zu haben ist echt mies! Aber schön, dass du offensichtlich ganz gut damit zurecht kommst! Und super dass du das auch so siehst! Man sollte sich wirklich keinesfalls glutenfrei ernähren nur weil es ein Trend ist…

Ich hoffe du findest ganz viele tolle Lokale in denen du dir den Bauch mit glutenfreien Köstlichkeiten vollschlagen kannst! <3

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Sarah 28. November 2016 - 18:11

Ich denke auch, dass es keinen Grund gibt Gluten zu meiden, wenn man keine Unverträglichkeit hat. Bei mir ist es sowieso ganz komisch, weil ich Gluten manchmal problemlos vertrage und dann gibt es wieder Zeiten, wo ich es überhaupt nicht essen kann. Mir ist sogar aufgefallen, dass ich Pseudogetreide oft noch schlechter vertrage 🤔

Reply
Sabrina 5. Dezember 2016 - 17:51

Liebe Sarah,

vielen Dank für dein Kommentar. Ja ich vertrage Gluten auch oft nicht… wie ich auch geschrieben habe, vermeide ich es eben in stressigen Zeiten öfter mal. Das mit dem Pseudogetreide ist natürlich seltsam, vielleicht liegt es aber auch einfach an anderen Faktoren… du solltest das auf jeden Fall mal beobachten!

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