Wie auf Instagram angekündigt, habe ich vor die 10 schönsten Touren der #berosawienerhausbergechallenge nochmal zu gehen. Für viele der Touren existiert bereits ein entsprechender Blogpost. Es wird auch noch einen Blogpost geben wo alle Touren (inklusive Schwierigkeitseinstufung) gelistet werden. Heute kommt der fehlende Blogpost zum Wagnersteig – inklusive drei unterschiedlicher Abstiegsvarianten.
Anspruchsvollere Wanderung auf die Hohe Wand
Ich muss gestehen, ich bin die Tour tatsächlich nicht so gegangen wie damals bei der Challenge. Unorganisiert wie ich bin, hatte ich natürlich den Führer nicht dabei. Ursprünglich wäre die Tour nämlich über den Wagnersteig hoch und über den Springlessteig nach unten gegangen. Aufgestiegen bin ich natürlich über den Wagnersteig – in Wahrheit ging es mir vor allem um den Aufstieg. Trotzdem werde ich die Abstiegsvariante über den Springlessteig auch noch kurz anführen.
- Schwierigkeitsgrad: Mittel
- Wintertauglich: NEIN (außer mit entsprechender Ausrüstung & Erfahrung)
- Hundetauglich: NEIN
- Dauer: Rother Wanderführer 3.00 Std.
- Parkmöglichkeiten: Sehr Gut
Gestartet wird die Tour beim „Seiser Toni“ – kurz vorm Seiser Toni gibt es seit Kurzem auch einen gebührenfreien Parkplatz. Ich war ganz verwirrt als ich das gesehen habe. Nach diesem Parkplatz kann man zwar auch noch parken, aber nur gegen eine Parkgebühr. Sehr schräg was sich in zwei Jahren ändern kann…
Grosse Verwirrung
Hier muss ich gleich mal sagen, dass diese Seite der Hohen Wand ein wenig zu Orientierungslosigkeit führen kann. Überall gehen von der Forststraße, auf der man parkt, kleine Pfade durch den Wald Richtung Felswand.
Im Großen und Ganzen kann ich hier einfach nur empfehlen entweder den Wald erstmal bis zu einer weiteren Forststraße aufzusteigen und sich dann rechts zu halten bis man zu Wegweisern kommt. Beziehungsweise ist wohl der erfolgsversprechendere Weg erstmal der unteren Forststraße weiter zu folgen bis man die ersten Wegweiser sieht.
Die Markierung Richtung Wagnersteig ist zuerst blau und später gelb.
Der Wagnersteig sollte angeschrieben sein. Alternativ kann man sich auch Richtung „Gebirgsvereinssteig“ orientieren, dieser befindet sich unweit des Wagnersteigs (hier aber aufpassen! der Gebirgsvereinssteig ist ein richtiger Klettersteig – Erfahrung und entsprechende Ausrüstung sind hier unabdingbar!).
Der Wagnersteig
Der Wagnersteig wir eigentlich auch als Klettersteig (Kategorie A) eingestuft. Trotzdem würde ich ihn eher als anspruchsvollere Wanderung bezeichnen. Trittsicherung und Schwindelfreiheit sind hier aber wirklich notwendig. Klettersteigausrüstung ist prinzipiell nicht notwendig. Man findet auf dem Steig zwar einige Leitern und Stahlseile zum Festhalten aber im Großen und Ganzen handelt es sich doch mehr um Gehgelände. Einen Helm zu tragen ist auf der Hohen Wand jedoch nie ein Fehler. Gerade unterhalb der Wand kommt es oft zu Steinschlägen durch Kletterer oder Steinböcke.
Aussicht vom Wagnersteig
Vor allem der Aussicht wegen habe ich diese Wanderung in guter Erinnerung behalten. Außerdem ist es für fortgeschrittene Wanderer mal eine nette Abwechslung. Für jemanden der normalerweise über Waldwege und Forststraßen wandert oder noch nicht viel Bergerfahrung hat, würde ich diese Tour nicht empfehlen.
Man hat hier ein paar sehr steile und zum Teil ausgesetzte (aber gut versicherte) Stellen. Deshalb sei nochmal erwähnt, dass Schwindelfreiheit und Trittsicherheit hier notwendig ist.
Bereits nach dem ersten steilen Anstieg wird man schon mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Besonders schön finde ich die Tour natürlich bei tief stehender Sonne im Frühling oder Herbst.
Vom Wagnersteig auf die Große Kanzel
Oben angekommen gibt’s dann ein Gipfelkreuz + ne Hütte zum Einkehren (Eicherthütte) – genau das was Wanderungen für viele attraktiv macht 😉 Ich muss ja gestehen, dass ich persönlich weder ne Hütte brauche noch zwingend ein Gipfelkreuz (wobei, eigentlich brauche ich eher keine Gipfelkreuzfotos und mache sie doch immer wieder *haha*).
Abstieg
Wie bereits angekündigt, gibt es mehrer Möglichkeiten wieder abzusteigen. Natürlich kann man den Wagnersteig auch wieder absteigen. Eine weitere Möglichkeit wäre über einen gemütlichen Weg abzusteigen. Wenn man mit Blick auf die Eicherhütte steht, hält man sich links – dort habe ich übrigens auch die Herde weiblicher Steinböcke getroffen (mehr dazu hier). Dem Weg immer Richtung Seiser Toni folgen. Das Bergfex Tracking findet ihr hier.
Eine andere Abstiegsvariante wäre über den Springlessteig. Immer dem gelb markierten Weg Richtung Hubertushaus folgen. Vom Hubertushaus dann den rot markierten Weg auf den Springlessteig wählen. Der Springlessteig ist ebenfalls ein Klettersteig (Kategorie A) ähnlich dem Wagnersteig. Auch dort am Ende den Wegweisern Richtung Seiser Toni folgen.
Bei meiner #berosawienerhausbergechallenge habe ich den Aufstieg über den Wagnersteig auch noch mit einer Rundtour auf der Hohen Wand (Große Kanzel – kl. Plackles – kl. Kanzel – Hochkogelhaus – Hubertushaus) verbunden und bin danach über den Springlessteig abgestiegen. Das entsprechende Bergfex Tracking zur Orientierung findet ihr hier.
Fazit
Wie gesagt, ich habe die Tour damals schon sehr schön gefunden und finde sie immer noch lohnenswert. Jedoch würde ich es vermeiden am Wochenende zu gehen. Die Hohe Wand ist ein wirklich beliebtes Ausflugsziel an Wochenenden, abgesehen davon, dass hier natürlich die Steinschlaggefahr durch andere Wanderer/Kletterer höher ist, wird es auch mit den Parkplätzen knapp. Nachdem man (bei guter Fitness & ohne Hütteneinkehr) die kürzeste Variante in knapp 2 Stunden gehen kann, ist sie vielleicht bei vielen auch als „After-Work-Hike“ machbar.