Das Kieneck stand ja schon ewig auf meiner Liste – ganz unabhängig von der Wiener Hausberge Challenge. Er gehört zweifelsohne zu den populärsten Bergen der Gutensteiner Alpen und ich habe keine Ahnung warum ich nicht schon viel früher dort war. Am 8.März war es dann endlich so weit. Gemeinsam mit Roxy bin ich auf’s Kieneck marschiert – bei Sonnenschein, Schnee und Wind. Die Wanderung zähle ich jetzt schon zu den Highlights der Wiener Hausberge Challenge.
Leichte Tour aufs Kieneck
Die Wanderung habe ich am Enziansteig gestartet. Zum Enziansteig kommt man recht leicht, als Anhaltspunkt im Navi die Adresse vom Gasthof Leitner eingeben: Thal 10, 2763 Muggendorf / Thal. Wenn man dann einfach noch ein Stückchen weiterfährt, vorbei an der Feuerwehr linker Hand und über eine kleine Brücke sieht man schon rechter Hand den Parkplatz. Von dort steigt man direkt in den Enziansteig ein (alles gut angeschrieben).
- Schwierigkeitsgrad: Leicht
- Wintertauglich: JA
- Hundetauglich: JA
- Dauer: Rother Wanderführer 5.00 Std. (meine Gehzeit: trotz langer Pause auf der Hütte 4.15 Std.)
- Parkmöglichkeiten: Sehr gut
Über den Enziansteig wandert man dann 710 Höhenmeter hinauf bis zur Enzianhütte. Zu Beginn der Wanderung konnte ich noch Spuren im Schnee folgen, später überholte ich aber meine „Spurentreter“ und musste mir dann selbst den Weg nach oben treten. Prinzipiell findet man an den Bäumen überall Markierungen, die Gefahr sich zu verlaufen ist recht gering. Dennoch, wie immer wenn man im Schnee wandert, war es ein wenig anstrengend. Am Kamm gab es starke Schneeverwehungen und ich bin wieder mal bis zu den Knien in den Schnee eingesunken.
Raus aus dem Wald
Wenn man aus dem Wald raus ist, wird man schon mal mit einer schönen Aussicht belohnt – linker Hand sieht man den Unterberg und weiter hinten kann man bei schönem Wetter den Ötscher erspähen. Mit der Sonne im Rücken weiter zur Enzianhütte. Einfach dem Fahrweg bis zur Hütte folgen. Die Tour ist gut beschriftet, ungefährlich und meiner Meinung nach sehr kurzweilig. Bei der Enzianhütte wurden Roxy und ich gleich freundlich von der jungen Wirtin begrüßt. Die Sonne und die schöne Aussicht trugen ihren Teil dazu bei, dass wir dort eine für mich ungewöhnlich lange Pause machte.
Jetzt wo ich den Wanderführer vor mir habe, sehe ich dass ich wohl „falsch“ abgestiegen bin. Eigentlich hätte ich übers Gaisruck und den Atzsattel absteigen sollen. Roxy und ich gingen jedoch den Fahrweg wieder retour bis zum Matrassteig. Der Matrassteig war ja noch recht „witzig“. Für mich war es eine ziemliche Rutschpartie… ich bin wirklich mehr geslidet als gegangen, wahnsinnig weicher Schnee. Als wir aber zum Ende des Matrassteig kamen, der hauptsächlich durch den Wald führt, ging es über den nie endend-wollenden Viehgraben zurück zum Ausgang der Wanderung. Bei einem Gespräch mit einer Einheimischen, die ich am Ende des Viehgrabens getroffen habe, erfuhr ich was ich eigentlich eh schon wusste: Das ist der unattraktivste Weg runter vom Kieneck – dafür aber auch der schnellste. Am Ende des Viehgrabens orientiert man sich übrigens immer rechts. Man muss ein kurzes Stück auf der Straße gehen (wieder vorbei am Gasthof Leitner).
Mein Fazit
Eine wirklich schöne Wanderung, die wohl zu jeder Jahreszeit empfehlenswert ist. Die Wanderung wird im Wanderführer als leicht eingestuft, auf anderen Plattformen (Bergfex z.B.) sogar als schwierig. Meine Einstufung wäre auch leicht – leicht wenn man gut in Form ist. Der Enziansteig ist doch recht lang und steil. Natürlich, bei Schneelage nochmal ein Stück anstrengender. Wer also konditionell noch nicht so gut unterwegs ist, sollte diese Wanderung lieber im schneefreien Zustand in Angriff nehmen und früh genug losgehen. Übrigens kann man auf der Enzianhütte auch übernachten, Sonnenuntergang und Aufgang stelle ich mir da oben wunderschön vor.