Back to Uni – es wird Zeit

by Sabrina

Finally BACK TO UNI! Mehr als sechs Monate ist es her, dass ich das letzte Mal auf der Uni war. Unglaublich, aber ich vermisse das Unileben einfach. Kann man Uni eigentlich nicht lieben? Für mich ist klar, dass ich einfach (noch) nicht ohne Uni kann. Mein Hirn spielt schon verrückt, ich bin unterfordert. Dieser Unterforderung setze ich nun ein Ende. Was ich studiere, wie ich mir das vorstelle und warum ich wieder inskribiert habe, erfährst du in diesem Blogpost. 

Back to Uni

Was für ein Gefühl endlich wieder meinen gültigen Studentenausweis in Händen zu halten. Im Frühjahr dieses Jahres habe ich mein Psychologiestudium abgeschlossen. Ich habe noch ein Diplomstudium gemacht, also mit einem Magister (bzw. Magistra 😉 ) das Studium beendet – für alle nicht-Österreicher: der akademische Titel Magister wurde schlussendlich auch in Österreich, durch den Bologna Prozess, in den meisten Studienrichtungen durch den Titel Master abgelöst. Früher gab es in Österreich keine Bachelor-Zwischenstufe. Das heißt wenn man begonnen hat zu studieren, machte man quasi gleich einen Master. Obwohl das Bachelor-Master System schon 1999 in Österreich eingeführt wurde, war Psychologie eine der wenigen Studienrichtungen die erst mit 2016 komplett umgestellt wurden.

Irgendwie machte es mich ein wenig stolz noch zum alten Eisen zu gehören. Ich mag retro – und ein akademischer Titel den es in Österreich aktuell nicht mehr gibt (außer in Jus und Pharmazie) hat für mich irgendwie einen retro-Touch 😉

 

Endlich – Uni ist vorbei

„Das muss ja eine unglaubliche Erleichterung sein, endlich mit dem Studium fertig zu sein!“ Solche, oder  ähnliche Aussagen habe ich wirklich oft gehört.

Soll ich dir was sagen? NEIN, es war absolut keine Erleichterung. Der Uni-Abschluss hing wie eine dunkle Gewitterwolke über mir. Wie kann man sich bitte nicht darüber freuen die Uni abgeschlossen zu haben? Natürlich wäre es eine Lüge zu sagen, dass ich mich gar nicht gefreut habe. Ich bin selbstverständlich in einem Trance-artigen – überglücklichen – ich bin unsterblich – Modus herumgelaufen. Zumindest zwei Wochen… und dann? Dann kam die Realitätswatschn‘ (österr. für „Ohrfeige die dich wieder in die Realität zurückholt“). Was bedeutet das nun? Alle haben Erwartungen. Alle glauben ich werde als Psychologin arbeiten… aber das tue ich nicht! Zumindest noch nicht.

Für was hast du eigentlich studiert?

Das ist die Frage die ich gleich nach „Nein, ich werde nicht als Psychologin arbeiten“ zu hören bekomme. Ja, warum will ich nicht als Psychologin arbeiten? Dafür habe ich bereits eine sehr ausführliche Antwort in Form eines Blogpost vorbereitet – wenn du mehr dazu lesen willst, dann lass es mich wissen.

Die Sache ist die: Ich liebe es zu lernen. Ich habe neben meinem Psychologiestudium auch ein Biologie-Studium begonnen. In Anbetracht meiner Situation, nämlich neben einem (mal mehr mal weniger) 20-Stunden Job, war es mir einfach nicht möglich beide Studien, wie geplant, gleichzeitig abzuschließen. Interessanterweise stört es mich wahnsinnig, dass ich das Biologie-Studium nicht abgeschlossen habe. Es ist diese unerledigte Sache die seit 6 Monaten in meinem Kopf herumgeistert. Deshalb ist es einfach notwendig wieder zu inskribieren – wieder zu lernen, wieder Prüfungen zu schreiben, wieder Uni-Luft zu schnuppern.

 

Was erwarte ich mir?

Um ehrlich zu sein, verfolge ich einen Plan. Wenn ich sage ich studiere einfach weil es mich interessiert, ist es nur die halbe Wahrheit. Während ich Psychologie studierte, kam dieses unglaubliche Interesse für Neurowissenschaften. Was passiert im Gehirn, wie funktioniert die Informationsübertragung, welchen Einfluss hat Epigenetik auf unsere Psyche? Unglücklicherweise lernte ich bald die Grenzen der Psychologie kennen. Spätestens bei der Vorstellung meines Diplomarbeitsthemas – das ich selbst wählte – wurde mir der Riegel gesetzt „Wenn Sie dazu forschen wollen, müssten Sie schon Medizin oder Biologie studieren, in der Psychologie ist das nicht möglich. Das ist ein interdisziplinäres Forschungsgebiet!“

Genau das war der Weckruf! Ich habe mich zwar auch in Psychologie auf biologische Psychologie fokussiert aber das reichte für meine Interessen nicht aus. Wenn man ein neurowissenschaftliches Forschungsinteresse hat, ist Psychologie einfach nicht das Studium der Wahl. Natürlich bereue ich es nicht Psychologie studiert zu haben. Ich würde es wahrscheinlich auch nochmal machen – darum geht es nicht. Ich weiß auch, dass ich ohne diesem Studium nie erfahren hätte, was mich anscheinend wirklich interessiert.

Wenn ich mich zwischen der Arbeit in einer Psychiatrie und einer Arbeit mit bildgebenden Verfahren in einem Labor entscheiden müsste, würde ich immer Letzteres wählen. Letzteres setzt aber voraus, dass ich eine offizielle Kompetenz dafür brauche. Diese Kompetenz bekomme ich aber nur wenn ich zumindest einen Abschluss in Biologie habe.

Fair Fashion Outfit

Fair Fashion Outfit

Zurück zur Uni

Dann mach ich eben weiter. Ich werde das Biologiestudium nun auch noch abschließen. Und wäre es nicht total interessant zu erfahren wie sich die vegane Ernährung tatsächlich auf die Epigenetik auswirkt? Wenn es den wissenschaftlichen Beweis gibt, dass vegane Ernährung Krebs heilen kann? (Übrigens gibt es dazu schon einige Studien 😉 )

Ich freue mich wirklich darauf endlich wieder Uni-Luft schnuppern zu dürfen. Vielleicht mag es für manche unvorstellbar sein, dass man gerne studiert. Jeder Mensch ist anders. Wie ich bereits in einem anderen Blogpost geschrieben habe, zähle ich die Leidenschaft mir neues Wissen anzueignen zu meinen Stärken. Ich gebe meinen persönlichen Stärken also nur die Möglichkeit sich zu entfalten.

Wie sieht’s bei dir aus? Was studierst du oder was würdest gerne studieren? Bist du der Typ der gerne studiert? Wenn ja warum? Oder bist du froh wenn du endlich die Uni hinter dir lassen kannst? Hinterlass doch ein Kommentar! Ich bin schon ganz gespannt darauf zu lesen wie andere das Thema Uni sehen!

 

Das könnte dich auch interessieren

7 comments

Tabea 20. Oktober 2016 - 20:48

Ich habe ja erst diesen Herbst mein Studium begonnen – also gerade mal 2 Wochen und 3 Brückenkurs-Wochen hinter mir. Aber trotzdem bin ich mir sicher, dass ich froh sein werde, wenn ich fertig bin, da ich mich an der Arbeit einfach „sinnvoller“ fühle 😉 Es belastet mich einfach, wenn ich eh schon viele Vorlesungen habe, aber eben nicht frei, sobald die zu Ende sind – weil man ja alles noch durcharbeiten muss und nicht weiß, wie viel Zeit das kosten wird.

Warum du nicht Pyschologin werden willst, würde mich echt interessieren. Die Entscheidung für Biologie kann ich aber gut nachvollziehen und daher wünsche ich dir ganz viel Erfolg bei deinem Studium!!!

Ich selbst studiere ja dual Maschinenbau – eben, weil mir Physik und Mathe schon immer leicht fielen und ich all diese sozialen Sachen nicht so beherrsche, bzw. mir keine Arbeit mit vielen Menschen vorstellen könnte.

Liebe Grüße

Reply
Sabrina 23. Oktober 2016 - 22:52

Hey liebe Tabea,

ja das kann ich aber auch gut nachvollziehen. Ich war ja eigentlich (aus Zeitgründen) nie in Vorlesungen, bin wenn dann nur in die Seminare und Übungen gegangen und habe für Prüfungen von daheim gelernt. Ich weiß aber, dass sowas auch nicht immer möglich ist – gerade bei deinem Studium (was sich übrigens SUPER spannend anhört) ist es wahrscheinlich kaum möglich sich das alles autodidaktisch beizubringen.

Ja, das mit den Menschen ist auch so einer der Gründe warum ich nicht als Psychologin arbeiten will, bzw. noch nicht 😉 aber dazu dann mehr in dem Post…

Ich finde es auf alle Fälle super-cool, dass du so gefestigt bist und ein Ziel vor Augen hast! Hut ab! Ich wünsche dir auch ganz viel Erfolg und Durchhaltevermögen in deinem Studium!

Viele liebe Grüße,
Sabrina

Reply
Nati 21. Oktober 2016 - 7:15

Ich find es echt klasse, dass du wieder zurück zur Uni gehst :)! Außerdem hört sich das sehr interessant an, wie du dir deinen weiteren Weg vorstellest.

Ich bin ja gerade im 5. Semester als technische Redakteurin und mache gerade mein Praxissemester. Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, wenn ich wieder in der Uni bin! Es ist einfach ein ganz anderes Lebensgefühl ;)!

Trotzdem würde es mich auch interessieren, warum du nicht als Psychologin etc. arbeiten möchtest. Im Prinzip könntest du ja auch in die Marketing Richtung gehen… Bin auf jedenfalls Fall schon gespannt auf den Post.

PS.: ich find es süß wie du Realitätswatsch‘ übersetzt hast 😂 Ich komm ja aus Bayern und es ist immer wieder lustig wie ähnlich unserer Sprache/Dialekt ist 🙂

Mach’s gut!
Nati

Reply
Sabrina 23. Oktober 2016 - 22:59

Hey liebe Nati,

erstmal vielen Dank für dein liebes Kommentar! <3 Und schön zu hören, dass sich auch andere in der Uni so wohl fühlen 🙂

Dein Studium hört sich aber auch sehr interessant an, auch wenn ich mir nicht so viel darunter vorstellen kann, wenn ich ganz ehrlich bin... Welche Richtung ist das? Eher Publizistik oder bin ich da ganz am Holzweg?

Ja stimmt schon, ich könnte auch in die Wirtschaft gehen – aber das passt eigentlich so gar nicht zu mir. Vor allem habe ich wirklich einen starken Forschungsdrang 😉 Der Post wird auf alle Fälle bald kommen!

Haha... findest du die Übersetzung passend? Ich musste aber auch ein wenig grinsen als ich es "übersetzt" habe. Aber ich wusste nicht wie man das anders erklären soll... Ach und Bayern gehört (genauso wie die Schweiz) ja sowieso zu Österreich 😉 also ist es eh klar, dass wir uns verstehen 😀

Viele liebe Grüße,
Sabrina

Reply
Conny 21. Oktober 2016 - 13:27

Hey,
ich kann das gut nachvollziehen. Ich habe jetzt, nach einem abgeschlossenen Master, auch nochmal angefangen: Lehramt. Und im Gegensatz zum ersten Studium bin ich nun voller Tatendrang weil es mich ehrlich interessiert. Es fühlt sich so toll an, neues Wissen zu erlangen. Auch wenn manche doof gucken, weil ich mit 27 nochmal von vorn anfange. Aber was solls. Manchmal brauchts eben länger um das zu finden, was man liebt.

Alles Liebe,
Conny

Reply
Sabrina 23. Oktober 2016 - 23:04

Hallo liebe Conny,

ach wie schön, dass es noch andere „Nachzügler“ da draußen gibt 🙂 Ich war eigentlich auch im ersten Studium bis zum Ende voller Tatendrang – ich durfte mich zum Glück ja trotzdem mehr in dem Bereich bewegen der mich wirklich interessiert, auch wenn ich nicht so in die Tiefe gehen konnte wie ich gern gewollt hätte.

Ich finde es echt sehr mutig von dir deinen Weg zu gehen und ich kann gut verstehen wie du dich fühlst… ist bei mir leider auch oft so dass andere mich komisch finden 😀 Aber genau: WAS SOLLS

Vielen Dank, dass du das mit mir geteilt hast!

Alles Liebe,
Sabrina

Reply
Angelina 25. November 2019 - 11:30

Hey Liebe Sabrina ^^
ich finde es super toll und spannend das du hier darüber schreibst, wie schön es sein kann zu lernen. Wie du von einem Studium zum anderen gehst weil du somit herausfindest, was du wirklich willst und wo sich dein Interessengebiet letztendlich spezialisiert. Das zeigt doch, das alles Möglich ist und man nur durchs lernen und weitermachen wirklich herausfindet was man will. Grenzen überschreiten und weiter machen 😀
Ich selber war Jahrelang in einem Beruf, bin jetzt 30 und habe gerade ganz dringend das Bedürfnis, doch nochmal studieren zu wollen. Allerdings ohne Abi haha^^ aber die Möglichkeiten sind dafür ja heute zum Glück gegeben, mann muss nur sein Hirn anschalten und Sein Interessengebiet finden, dann fällt das Lernen hoffentlich leichter. (ganz so einfach ist es wahrscheinlich nicht aber Möglich ist alles oder?)
Ich interessiere mich auch sehr für Psychologie und Biologie und überlege gerade welches Studium denn für mich in Frage kommt. Am liebsten würde ich beides machen ^^ Was daraus enstehen wird, weis ich ehrlich gesagt noch nicht. Auf jeden Fall hast du mich mit deinem Blogpost inspiriert und danke dir dafür 😀
Liebste grüße aus Tirol

Reply

Leave a Comment

*Mit der Nutzung dieses Formulars, erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten einverstanden. (Keine Angst, ich stell damit schon keinen Unfug an ;-) )

Hier gibt's Cookies... leider nicht die essbaren... nur die nervigen Internetcookies – sollen angeblich recht schlau sein, helfen zu verstehen was euch hier taugt. Ich bin ja dafür, dass sie unbenannt werden – bei Cookies denkt man doch sofort ans Essen... Na wie auch immer... ihr kennt das Spiel. Stimme zu Read More