Ist Yoga das Richtige für mich?

by Sabrina

Vor ungefähr 5 Wochen hatte ich meine erste Yogastunde. Eigentlich war ich ja der Meinung, dass Yoga der perfekte Sport wäre um regelmäßig und mit wenig Anstrengung Bewegung zu machen. Tja, gleich in der ersten Stunde wurde ich eines Besseren belehrt. 

Bin ich ein Yogi?

Mit Yoga hatte ich eigentlich schon vor ein paar Jahren abgeschlossen. Ich besuchte damals einen Kurs am Universtitäts-Sportzentrum und war alles andere als begeistert. Der Yoga-Lehrer bestand nur aus Haut und Knochen, machte den Anschein als wäre er in einer Art Dauermeditation und verstand absolut keinen Spaß. Meine Freundin, mit der ich damals den Yoga-Kurs besuchte, und ich wurden nicht einmal „abgemahnt“ weil wir das alles nicht ernst genug nahmen. Interessanterweise ging es mir mit dem Ballett-Kurs an der USI genauso… vielleicht engagiert die Uni ja nur ausgebrannte und frustrierte Ex-Profis für die Kurse…

Wie auch immer, für mich war klar: ICH WERDE NIEMALS EIN YOGI

Mir war das alles zu abgehoben, zu spirituell und zu steif. Jetzt fragt ihr euch sicher weshalb ich dann wieder mit Yoga begonnen habe, oder?

Warum Yoga?

Ich bin eine Schönwetter-Sportlerin. Wenn das Wetter passt, bin ich für jeden Outdoorsport zu haben. Egal ob Laufen, Rennradfahren, Snowboarden, Wandern oder Wakeboarden. Im Sommer habe ich leider arbeitsbedingt kaum Zeit und Lust wirklich viel Sport zu machen und in den anderen Jahreszeiten ist das Wetter zu unbeständig. Ins Fitnessstudio möchte ich nicht mehr gehen weil ich leider dazu neige es zu übertreiben und in kürzester Zeit aussehe wie eine Bodybuilderin (was ich persönlich bei Frauen nicht wirklich schön finde). Außerdem stehe ich auch nicht auf übermäßige körperliche Anstrengung *haha*.   Ihr könnt also erahnen wie ich wieder auf Yoga kam.

Gleich mal vorweg: Nein, Yoga ist kein Sport. Ja, Yoga ist anstrengend.

Irgendwie seltsam, da geht man in einen Kurs um „Sport“ zu machen und hört gleich mal in der ersten Stunde, dass Yoga kein Sport sondern eine Lebenseinstellung ist. Natürlich machte sich gleich mal Widerwillen in meinem ganzen Körper breit. Ich bin ja so gar nicht der spirituelle Typ. Mit Chakras und irgendwelchen Ebenen kann ich nichts anfangen. Ich bin eben eine Dienerin der Wissenschaft.

Schulterstand

Schulterstand

Pflug

Pflug

Zu viel Esoterik?

Ganz ehrlich, ich habe schon nach 1o Minuten meiner ersten Yogastunde überlegt ob ich wieder gehen soll.  Hätte aber sowieso nicht funktioniert. In meiner Yogaschule wird nämlich der Raum abgeschlossen um ungestört zu bleiben. Es wäre mir äußerst unangenehm gewesen einfach zu gehen. Also bin ich geblieben und habe mir das alles angehört. Und siehe da, manchmal muss man aufmerksam hinhören um wirklich urteilen zu können.

Yoga ist das was du daraus machst. Auch wenn das ursprüngliche Yoga tatsächlich eine sehr spirituelle Verankerung hat, ist es okay dem spirituellen Teil keinen Wert beizumessen. Jede Religion oder Glaubensrichtung hat gute Seiten. Auch der katholische Glaube (dem ich übrigens schon lange den Rücken gekehrt habe) verbreitet nicht nur Unsinn. Die Sache mit der Nächstenliebe kann niemals schlecht sein 😉

Überraschenderweise habe ich viele Parallelen zu meinen eigenen Werten entdeckt. Yoga hat auch mit bewusster und gesunder Ernährung zu tun. Beim ganzheitlichen Yoga spielt die Ernährung eine zentrale Rolle um Körper und Geist gesund zu halten. Genau dieser Ansicht bin ich auch. Es ist wohl keine Überraschung, dass viele praktizierende Yogis auch Veganer oder zumindest Vegetarier sind. Yoga vermittelt auch eine gelassene und aufmerksame Grundhaltung zum Leben und zwischenmenschlichen Beziehungen. Finde ich auch gut. Das mit der Gelassenheit funktioniert bei mir zwar nicht sonderlich gut, aber sie ist auf jeden Fall eine Sache an der ich arbeite – vielleicht hilft mir Yoga ja dabei. Was die aufmerksame Grundhaltung betrifft, bin ich natürlich noch lange nicht perfekt, aber ich bemühe mich schon seit Längerem das Hier und Jetzt zu leben.

Der körperliche Aspekt

Nach der ersten Yogastunde hatte ich gleich mal einen gewaltigen Muskelkater. Also auch wenn Yoga kein Sport ist, anstrengend ist es allemal. Ich verdanke es wohl meiner genetischen Veranlagung und auch meiner Mum die mich bereits mit 3 Jahren zum Ballett schickte, dass ich eine recht passable Grund-Mobilität habe. Bei vielen Übungen macht es den Anschein als würde ich mich regelmäßig dehnen. Zuerst habe ich mir gedacht: Hmm… wieso soll ich überhaupt Yoga machen wenn ich sowieso keine körperlichen Probleme habe?

Dann kam der Fisch. Für alle die keine Ahnung von Yoga haben, das ist eine Übung die sehr seltsam aussieht und für mich die unangenehmste körperliche Erfahrung seit Langem war. Nur wegen dem Fisch alleine werde ich Yoga nicht weitermachen, aber es wurden mir einmal meine körperlichen Grenzen gezeigt und ich bin mir sicher, im Laufe der Zeit werden mir noch weitere Grenzen aufgezeigt werden.

Fisch

Fisch

Asana

Asanas sind ruhende Körperstellungen. DAS ist der Grund warum ich weitermachen werde. Es tut mir so gut meinen Körper bewusst zu entspannen. Diese Art von Entspannung kannte ich einfach nicht. Natürlich schlafe ich bei diesen Asanas immer wieder mal ein – eine Sache an der ich arbeiten muss – aber wenn ich es schaffe wach zu bleiben ist es ein unglaublich gutes Gefühl.

Die Herausforderung dabei ist es nicht nur seinen Körper sondern auch seine Gedanken zu entspannen. Es fällt mir wirklich wahnsinnig schwer mein Hirn abzuschalten. 

Ist Yoga das Richtige?

Es ist einfach noch zu früh um zu sagen „Ich bin ein Yogi“ . Ich habe keine Ahnung ob Yoga das Richtige für mich ist. Aber kann Yoga überhaupt was anderes als richtig sein? Deshalb werde ich nach dem 4-wöchigen Einsteigerkurs nun weitermachen und abwarten was passiert. Vielleicht verändert mich Yoga ja tatsächlich. Erwartungen habe ich keine. Aber ich weiß, dass ich die Entspannung schon vermisse.

Ich denke wirklich, dass Yoga, richtig praktiziert, bei jedem Menschen Anschluss finden kann. Wie gesagt, ich halte auch nicht viel von spirituellen Aspekten aber ich glaube an die Wissenschaft. Und wer Ahnung von kognitiven Prozessen hat, der weiß, dass sich das Gehirn konditionieren lässt. Auf Anspannung folgt Entspannung. Mir ist nun auch endlich klar, weshalb Yoga bei psychischen Störungen als Therapie-Ansatz zum Einsatz kommt.

YogaBaum

YogaBaum

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Wer von euch praktiziert Yoga? Was bringt euch Yoga? Habt ihr Veränderungen bemerkt? Oder überlegt jemand von euch auch mit Yoga zu beginne? Was sind eure Erwartungen?

Mich würde wirklich sehr interessieren, welche Erfahrungen ihr schon mit Yoga gemacht habt – hinterlasst doch ein Kommentar ♥

Ps: Für die richtige Ausführung der abgebildeten Yoga-Stellungen gebe ich keine Garantie 😉 Ich bin noch Anfängerin, also seid bitte gnädig mit mir!

 

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In freundlicher Zusammenarbeit mit Mandala Fashion – Die Yogakleidung die ich auf diesen Bildern trage ist nachhaltig, fair produziert und selbstverständlich vegan. 

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