… wäre wahrscheinlich immer noch mein erster Gedanke, wäre ich nicht letzte Woche in der Ramsau vom Gegenteil überzeugt worden. Mir hat das Langlaufen sogar so gut gefallen, dass ich mir spätestens nächste Saison ein eigenes Equipment zulegen werde… aber dazu später mehr. Zuerst möchte ich noch ein bisschen über die (bzw. meine) Ramsau schwärmen.
Ramsau Fangirl
Man könnte auch sagen: Ramsau Winter Edition. Denn bereits letzten Sommer durfte ich im Zuge der Grünkraft Kampagne des Steiermark Tourismus‘ die Ramsau am Dachstein kennenlernen und habe mich damals schon schockverliebt. Als ich gefragt wurde ob ich nicht bei der Langlauf Kampagne dabei sein möchte, zögerte ich keine Sekunde mit der Zusage. Die Ramsau hat mir schlichtweg mein Herz gestohlen. Ich kann euch nicht genau sagen was es ist, wahrscheinlich gibt es einfach Orte wo man sich von der ersten Sekunde an zuhause fühlt. Die Ramsau am Dachstein ist auf jeden Fall so ein Ort für mich.
Rittis Alpin Chalets
Diesmal waren Sandy, Roxy, Mila und ich in den Rittis Alpin Chalets untergebracht. Dass unsere beiden schneeverrückten Hunde mitdurften, war natürlich ein Highlight – vor allem für die zwei Vierbeiner ;-). Sandy und ich kamen ja aus dem Staunen kaum wieder raus als wir gesehen haben wo wir die nächsten Nächte verbringen werden. Chalets haben eben einfach einen eigenen Charme.
Die Rittis Alpin Chalets – im Hintergrund das Dachsteinmassiv
Rittis Alpin Chalets – der Blick in den gemütlichen Wohnbereich
Die Aussicht bei unserer morgendlichen Gassirunde
Wer überlegt einen Urlaub in der Ramsau am Dachstein zu machen, dem kann ich als Abendprogramm auch das Nachtrodeln am Rittisberg empfehlen – wirklich a Gaudi!!! In klaren Nächten hat man auch einen unglaublich schönen Blick auf die Ramsau und auf den Dachstein. Prädikat SEHENSWERT!
Langlaufkurs
Am Dienstag standen zwei „Schnupperkurse“ in der Skischule Ramsau am Programm. (Im WM Langlaufstadium, wo wir unseren Kurs hatten, trainieren btw auch „unsere“ Profis… die sind da einfach mal an uns vorbeigeflitzt.)
WM Langlaufstadion; Ramsau am Dachstein – wo die Profis trainieren
Zum Kurs: Es gibt ja zwei Langlaufstile, das klassische Langlaufen und Skating. Nachdem ich ja vorher noch nie auf Langlaufski gestanden bin, wusste ich selbstverständlich nicht welcher Stil besser zu mir passt, deshalb haben wir beide Kurse besucht. Nach den Kursen weiß ich jedoch immer noch nicht welcher Stil mir besser gefällt *haha*, beide Stile haben ihre Vorzüge #thestruggleisreal … dazu aber gleich mehr.
Klassisch
Beim klassischen Langlaufen darf es ruhig ein bisschen gemütlicher sein. Natürlich kann man auch „Gas geben“ aber es ist selbst da nicht so anstrengend wie Skating. Der Bewegungsablauf beim klassischen Langlaufen ist im Grunde wie „Gehen“ bzw. „Laufen“. Man bewegt die Ski parallel zueinander vorwärts. Im Normalfall in einer vorgefertigten Spur. Der Vorteil ist, dass man das Tempo sehr gut anpassen kann. Wer beispielsweise die Umgebung genießen möchte, kann sich selbst in langsamer Schrittgeschwindigkeit fortbewegen. Vielleicht ist das der Grund warum böse Zungen behaupten „Klassisch Langlaufen“ wäre nichts für junge Menschen.
Ein weiterer Vorteil ist dass die klassische Technik nicht so schwer zu lernen ist. Natürlich, diese Langlaufski sind schon ein wenig wackelig, aber man hat den Dreh bald raus und kann zumindest auf flachen Stücken schon nach kurzer Zeit die ersten Meter problemlos zurücklegen. Und sind wir uns ehrlich, was macht mehr Spaß als gleich mal ein paar Erfolgserlebnisse verbuchen zu können?
Skating
„Mir reicht’s … ich hol mir wieder klassische Ski“ meine Worte nach den ersten 20 Minuten auf Skatingski. Ich wollte wirklich aufgeben. Das klassische Langlaufen hat so gut geklappt und dann steig ich auf diese Skatingski und plötzlich funktioniert gar nichts mehr. Skatingski haben im Vergleich zu klassischen Langlaufski keine „Felle“ – es sind einfach dünne, glatte Ski ohne Kanten. Die Fortbewegung ähnelt dem Eislaufen bzw. Rollerskaten. Es steckt hier also wirklich eine Technik dahinter die man erst mal lernen muss. Uns wurde die Technik natürlich erklärt und in Wahrheit sieht das Skaten bei anderen auch verdammt einfach und locker aus… aber wenn man da selbst mal oben steht ist gar nichts mehr einfach.
Es war wirklich frustrierend für mich – ich hätte am liebsten vor lauter Wut über meine Unfähigkeit angefangen zu schreien (ich bin wohl ein kleiner Zornbinkel). Trotzdem hat es mich dann aber doch noch gewurmt… Ich habe also all meine Motivation neu gebündelt, ein bisschen den Kopf ausgeschaltet und auf meine Intuition gehört. Manchmal ist das wohl wirklich die beste Lösung denn plötzlich, wie aus heiterem Himmel, hat es funktioniert. Und es hat mir so mega viel Spaß gemacht.
Wir haben dann gleich eine große Runde auf der Loipe gedreht. Sandy auf der klassischen und ich auf der Skating Loipe. In der Ramsau gibt es auf allen Loipen die Möglichkeit für beide Stile, somit konnten wir unsere Runde gemeinsam drehen. Wir haben dann noch beim Hotel Herold vorbeigeschaut weil die Loipe genau dort vorbeigeht (im Hotel Herold waren Sandy und ich letzten Sommer; mehr dazu auch hier).
Langlaufen ist nicht altmodisch
Wenn ich eine Sache auf jeden Fall mitgenommen habe, dann dass Langlaufen zu unrecht als altmodisch bezeichnet wird. Mein Bruder hat ja bereits letztes Jahr mit dem Langlaufen begonnen (und ja… vielleicht habe ich ihn damals ein wenig belächelt als er mir das erzählt hat), nun bin ich aber auch auf den Langlaufzug aufgesprungen und werde mir ganz sicher eine Ausrüstung zulegen.
Natürlich stehe ich jetzt vor dem Problem, dass ich nicht weiß welchen Stil ich lieber mag *haha*. Die Skating Technik ist zwar viel anstrengender als die Klassische, aber eben auch sportlicher und man kann sich selbst ein wenig fordern. Skating ist ein Ausdauersport. Bin ich Ausdauersportlerin oder Genießerin … gar nicht so einfach. Oh und nicht zu vergessen, dass man mit den Skatingski eine ordentliche Geschwindigkeit zusammenbekommt. Um ehrlich zu sein hat es mich beim Skaten doch einige Male „hingelegt“ *haha*, vor allem in den Kurven. Ich denke aber, dass genau das der Reiz ist – also nicht dass es dich hinschmeißt, sonder dass man sich einfach noch verbessern kann.
Langlaufen ist ein wunderschöner Wintersport
Das kann ich so unterschreiben. Es ist eben ganz was anderes als Skifahren oder Snowboarden, man muss sich nicht auf vollen Pisten herumärgern, kann die Natur in vollen Zügen genießen und Langlaufen ist verhältnismäßig auch ein günstiger Wintersport… wir wissen ja alle wie teuer das sein kann. Ich kann nur wirklich jedem Winterliebhaber empfehlen es einmal auszuprobieren. Vielleicht beleben wir ja das Langlaufen wieder und bringen es zu neuem Glanz. Genauso wie wir das schon mit dem Wandern gemacht haben… 😉 Back to the Roots würd ich sagen!
