Gewicht, Selbstwahrnehmung und SkinnyFat

by Sabrina

„So dünn warst du noch nie…“  Echt jetzt? Dabei bin ich erst heute vorm Spiegel gestanden und habe mir gedacht „hmmm, vielleicht solltest du dich jetzt doch endlich im Fitnessstudio anmelden…“  Bin ich wirklich zu dünn? Wieso nehme ich mich selbst so anders wahr? Glaube ich tatsächlich bei einer Kleidergröße von 34 dass ich zu fett bin? 

Nein natürlich glaube ich das nicht 🙂 Das möchte ich gleich klarstellen, aber was stört mich wenn ich mich selbst im Spiegel betrachte?

Es gibt Skinny und SkinnyFat

Ich gehöre sicher nicht mehr zu den Mädels die sich ständig zu fett finden – diese Zeit habe ich glücklicherweise hinter mir (mehr dazu auch in diesem Blogpost: Abnehmen mit veganer Ernährung). Ich bin auch sicher immer noch an der unteren Grenze des Normalgewichts. Also was das Gewicht angeht, ist ja alles mehr als gut. Ich habe keinen Bauch (ich habe natürlich schon einen Bauch aber der ist flach wie ein Brett), ich gehöre sogar zu den glücklichen Mädels die sagen können sie haben einen neumodischen „Thigh Gap“. ABER und das ist es was mich stört, ich bin eben so ein bisschen skinny fat. Wer nicht weiß, was Skinny Fat ist: Das heißt man schaut in Kleidung gut aus, aber nackt ist man halt ein bisschen unstraff. Bei mir ist das, meiner Meinung nach, vor allem an meinen Beinen und an meinem Po der Fall. Mit ner guten Jeans wird ja alles ins rechte Licht gerückt 😉

Ist dünn = gesund?

Es steht wohl außer Frage, dass Normalgewicht gesünder ist als Übergewicht – da brauchen wir auch gar nicht diskutieren. Ich würde auch sagen, dass ich gesund bin ABER es geht sicher gesünder. Natürlich frage ich mich in diesem Zusammenhang auch selbst: „Hey, nimmst du dieses „gesünder sein“ nicht einfach nur als Ausrede um vielleicht ein wenig abzunehmen oder deinen Körper zu optimieren?“ Falle ich etwa in alte Gewohnheiten zurück? Wie kann es sein, dass ich mich so anders wahrnehme als die Menschen um mich herum? Wieso kann es mir nicht egal sein, dass ich in meinen Augen eben nicht perfekt bin? Wieso gibt es für mich überhaupt sowas wie den „perfekten Körper“? Bin ich einfach nur eitel oder steckt da mehr dahinter?

Back to the roots

NEIN – das kommt gar nicht in Frage, ich werde nicht wieder in alte Gewohnheiten zurückfallen. Aber es ist schon seltsam, dass ich meine Motivation wieder regelmäßig Sport zu machen so in Frage stelle. Möchte ich Sport machen um gesünder zu sein, oder möchte ich Sport machen um (in meinen Augen) besser auszusehen? Ist es überhaupt okay mit regelmäßigem Sport zu beginnen wenn der einzige Grund ist nicht mehr länger „skinny fat“ zu sein? Sport kann doch niemals schlecht sein, sind die Gründe wirklich so wichtig?! Ich glaube ich habe einfach nur Angst… Angst, dass ich wieder in ein altes Schema falle. Sport, Diät, Mäßigung… Gedankenkreisen. Physische und psychische Erschöpfung.

Warum schreibe ich diesen Blogpost eigentlich? Vielleicht einfach nur um euch allen zu erzählen was so in meinem Kopf vorgeht… vielleicht um von euch zu hören „Sport zu machen ist immer okay, egal welche Gründe du hast…“ oder auch einfach nur als Sicherheit. Wenn man einmal niedergeschrieben hat, was einem im Kopf herumgeistert, verarbeitet man das auch alles anders.

Dünn sein alleine reicht eben nicht!

Ich kenne eigentlich niemanden der nicht irgendwas an sich zu bemängeln hat. Hat man Übergewicht, will man schlank sein, ist man schlank möchte man dünn sein, ist man dünn möchte man straff sein… Vielleicht schreibe ich den Blogpost auch nur, um zu zeigen, dass es wirklich allen so geht. Es gibt immer eine Steigerung des angeblichen bestmöglichen Selbst. Es liegt wahrscheinlich in der Natur des Menschens sich einfach immer weiterentwickeln zu wollen, noch optimaler zu sein. Hat man diese eine Sache mal optimiert kommt auch schon wieder die nächste die man optimieren könnte… Ein ewiges Spiel von:

Accept what you can’t change and change what you can’t accept!

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Wie ist das bei euch? Was stört euch? Was wollt ihr noch optimieren? Natürlich interessiert mich jeder Lebensbereich! Es muss sich selbstverständlich nicht auf das Physische beschränken 😉

 

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2 comments

Paula 26. November 2016 - 13:17

Liebe Sabrina,
danke für deine ehrlichen Worte. Ich glaube nicht, dass Sport immer gesund ist. Denn wenn die falschen Motive dahinterstehen, kann es ganz schnell in die falsche Richtung abdriften. Und das ist dann keine Freude mehr.
Was mir bei dir auffällt: Du bist unteres Normalgewicht und das ist „mehr als gut“ – nein, das ist nicht mehr als gut. Das ist grenzwertig! Unteres Normalgewicht ist weniger gesund als oberes 😉 Was nicht bedeutet, dass du dich jetzt hochfressen sollst, aber was vllt nochmal eine Überlegung für deine mentalen Skripte ist…

Drücke dich :*
Paula
http://www.laufvernarrt.de

Reply
Sabrina 5. Dezember 2016 - 17:56

Liebe Paula!
Vielen Dank für dein ehrliches Feedback. Ja diese Angst in die falsche Richtung abdriften zu können hatte/ habe ich ja auch. Das mit dem Normalgewicht kommt vielleicht falsch rüber… dieses „mehr als gut“ war eher ein: „also abnehmen muss ich sicher nicht“ Ich möchte aber natürlich auch nicht zwingend zunehmen 😉 Es ist gut so wie es ist und sollte ich durch den Sport zunehmen ist es auch okay. Es ist aber schön so eine ehrliche Rückmeldung zu bekommen… wer weiß, vielleicht war es doch mehr mein ES-gestörtes Unterbewusstsein das mich dieses „mehr als gut“ schreiben ließ. Ich werde es auf jeden Fall im Hinterkopf behalten!

Drück dich zurück <3

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