Abnehmen mit veganer Ernährung

by Sabrina

Wie lange hast du gebraucht bis du Erfolge gesehen hast? Wieviel hast du abgenommen? In welcher Zeit hast du abgenommen? Solche und ähnliche Fragen bekomme ich sehr oft gestellt, deshalb dachte ich, es wäre an der Zeit mal einen Blogpost dazu zu verfassen. Ich möchte aber gleich vorweg nehmen, dass ich hier mit Sicherheit keine Abnehmtipps geben werde – denn vegane Ernährung ist keine Diät. Eine pflanzliche Ernährung ist ein Lifestyle…

… und ein Lifestyle ist etwas Langfristiges! Ein „In 2-Wochen 5 Kilo abnehmen“ Blogpost wird das hier nicht! Denn abgesehen davon, dass solche Diätversprechen einfach nur schwachsinnig sind, sind sie auch wirklich nicht mehr als eine Möglichkeit zur kurzfristigen Gewichtsschwankung. Die 5 Kilo hat man nämlich schneller wieder drauf als man Blitzdiät sagen kann.

Wenn man sich dazu entschließt auf eine vegane Ernährung umzusteigen sollte man es nicht tun um abzunehmen. Obwohl ich brauche gar nicht groß reden… das war der ursprüngliche Grund warum auch ich angefangen habe mich vegan zu ernähren.

Ich habe zwar schon öfter von meiner „wie ich vegan wurde“ Geschichte erzählt, aber da bestimmt viele zufällig auf diesen Blogpost stoßen, werde ich es nochmal zusammenfassend berichten: Angefangen hat alles 2012 als mein Freund mich fragte ob wir nicht die „Vegan for Fit-Challenge“ von Attila Hildmann gemeinsam machen wollen. Ich war zuerst ein wenig skeptisch, habe dann aber doch zugestimmt, denn diese Challenge war ja nur für ein Monat angesetzt und das lässt sich doch schaffen. Wer die Rezepte aus „Vegan for Fit“ kennt weiß, dass sie im Großen und Ganzen Low Carb sind. Also eine typische Diät. Da ich jahrelang und zu dieser Zeit ebenfalls, noch ein sehr gestörtets Essverhalten hatte (ich war auf einer Dauer-Low-Darb-Diät/heute weiß ich, dass ich eine Essstörung hatte) kam mir diese vegane Low Carb Diät gerade recht. Noch weniger Fett durch tierische Produkte, also eigentlich nur noch Gemüse – perfekt, da kann man ja nur abnehmen. Ich muss dazu sagen, dass ich nie übergewichtig war – NIEMALS. Ich hatte immer Normalgewicht, das abwechselnd an der oberen (leichtes Übergewicht) und unteren Grenze (leichtes Untergewicht) zu finden war.

Siehe da, nach dem einen Monat veganer Ernährung habe ich tatsächlich abgenommen. Endlich wieder ein Erfolg in meiner gescheiterten Diätkarriere. Also blieb ich dabei. Ich wurde vegan.

Leider – und das war vorhersehbar – bin ich wieder in alte Essgewohnheiten verfallen. Meine Fressattacken waren jetzt eben einfach vegan.

Vegan Vorher-Nacher

Vegan Vorher-Nacher

Dieses Vorher-Nachher Bild ist vielleicht von Instagram bekannt. Es zeigt mich links, kurz bevor ich vegan wurde und rechts 2016. Das linke Bild wurde irgendwann 2011 gemacht – ich wog ungefähr 57 Kilo bei einer Größe von 1,60m. Eigentlich Normalgewicht. Trotzdem fühlte ich mich furchtbar! Ich war immer müde, schlapp, gereizt und ließ mir von meinem Gewicht die Stimmung diktieren – denn ich war natürlich der Meinung, dass ich viel zu dick sei.

Was, im Nachhinein betrachtet natürlich völliger Schwachsinn ist. Ich weiß aber, dass ich mich so jahrelang gefühlt habe.

Wie habe ich nun abgenommen?

Tja, mit einer Umstellung der Ernährung auf High Carb. Das was ich jahrelang als den Dickmacher schlechthin verteufelt habe, hat mich am Ende zu dem Gewicht gebracht, dass ich immer angestrebt habe. KOHLENHYDRATE waren die Lösung.

Im Nachhinein weiß ich natürlich, dass ich durch die dauerhafte Reduktion von Kohlenhydraten meinen Körper zu unkontrollierbaren Fressattacken getrieben habe. Diese Fressattacken waren am Ende auch der Grund warum ich immer (meiner Meinung nach) mit dem Gewicht zu kämpfen hatte. Es war einfach ein Teufelskreis. Um ehrlich zu sein kam der Punkt an dem ich einfach erschöpft war. Erschöpft von all den Diäten, vom ständigen Kalorienzählen, erschöpft vom erschöpft sein. Ich hatte keine Energie mehr. Durch Zufall bin ich 2014 auf die YouTube Videos von Freelee the Banana Girl und auf die High Carb Low Fat bzw. Raw Till 4 Ernährung gestoßen. Erst durch die Konfrontation mit diesen Konzepten fand bei mir ein Umdenken statt. Langsam verinnerlichte ich die Tatsache, dass Kohlenhydrate nicht fett machen. So konnte ich beginnen mich endlich, nach Jahren in denen ich mich und meinen Körper gequält habe, ausgewogen zu ernähren. Natürlich wäre es eine Lüge wenn ich sage, dass es immer einfach gewesen wäre. Nicht einmal bin ich in alte Reduktionsgewohnheiten zurückgefallen, habe Kalorien gezählt oder geheult wenn ich wieder mal nicht in meine Kleidung passte…  Denn ich habe zwar zu Beginn der High Carb Ernährung 2 Kilo abgenommen aber kurz darauf gleich mal 6 Kilo wieder zugenommen.

Es war also nicht so, dass ich meine Ernährung auf High Carb umgestellt habe und stetig abgenommen habe… ABER und darauf bin ich selbst sehr stolz: Ich habe es weiter, trotz Rückschlägen, durchgezogen.

Gesundheit fokussieren

Natürlich wollte ich immer noch abnehmen, aber interessanterweise bemerkte ich wie sich meine Stimmung immer mehr hob, dass ich fitter und agiler wurde. Da wurde mir klar, dass abnehmen zwar ganz nett wäre, aber wenn ich so bliebe wäre es auch ok, denn ich fühlte mich zum ersten Mal seit Jahren wieder GESUND.

Je mehr ich mich dann mit den gesundheitlichen Aspekten einer veganen Ernährung auseinandersetze, umso mehr Sinn ergab auf einmal alles für mich. Die pflanzliche Ernährung ist  die natürlichste und gesündeste Form seinem Körper alle wichtigen Mikro- und Makronährstoffe liefern zu können. Und nach mittlerweile 4 Jahren veganer Ernährung, fühle ich mich mehr als bestätigt darin.

Momentan ernähre ich mich größtenteils immer noch nach dem RawTill 4 Prinzip, obwohl ich sagen muss, dass ich es nicht mehr so streng nehme wie noch vor einem Jahr. Wer sich für HighCarb LowFat oder RawTill 4 interessiert kann das hier nachlesen.

Irgendwie mache ich es gerade sehr spannend… haha, du willst wahrscheinlich endlich wissen wie ich abgenommen habe, oder?

Abnehmen mit veganer Ernährung

Abnehmen mit veganer Ernährung

Mein Abnehm-Geheimrezept

gibt es nicht! Ich habe abgenommen und halte mein Gewicht problemlos weil ich mich ausgewogen ernähre. Ich mache weder viel Sport noch folge ich irgendwelchen Regeln beim Essen. Natürlich habe ich eine gewisse Routine in meiner Ernährung, ich esse sehr viel Obst, Gemüse und Kohlenhydrate, bevorzugt in Form von Reis, Nudeln und Erdäpfeln (Kartoffeln).  Außerdem gibt es für mich eine immer gültige Richtlinie die ich nicht oft genug sagen kann:

Je weniger Lebensmittel verarbeitet sind, umso gesünder sind sie.

 Jetzt denkst du vielleicht: Ist ja nix Neues, weiß man eh! Da gebe ich dir recht. Es ist kein Geheimnis, aber wie sehr achtest du wirklich im Alltag darauf? Bereitest du 90% deiner Mahlzeiten wirklich selbst zu? Wie oft greifst du auf Riegel, Fertiggerichte oder fertige Smoothies aus dem Supermarkt zurück? Wie oft isst du auswärts? Nur wenn du deine Mahlzeiten selbst zubereitest weißt du auch wirklich was drin ist. Es ist zwar nicht so, dass ich Zucker bewusst meide, aber ich meide eben Fertigprodukte und dort ist oft wahnsinnig viel Zucker enthalten.

Falls das jetzt neu sein sollte für dich, raffinierter Zucker ist wahrlich nicht gesund. Abgesehen davon, dass du mit Zucker leere Kalorien zu dir nimmst (sie haben keine Nährwerte) macht Zucker süchtig. Was wiederum in einem Teufelskreis endet. Ein weiterer Nachteil bei Fertigprodukten ist, dass die darin enthaltene Lebensmittel meilenweit von ihrem ursprünglichen Zustand entfernt sind. Was ich damit meine? Obst und Gemüse wird 100fach konzentriert und die Ballaststoffe sind nicht mehr existent. Was an angeblichen Vitaminen enthalten ist, wurde extern beigefügt… Die einzigen echten Inhaltsstoffe die in Fertigprodukten enthalten sind, sind Zucker und Fett. Hinzu kommen noch E-Zusätze für Geschmack und Haltbarkeit.

Was ich eigentlich damit sagen wollte: Es geht am Ende nur darum sich ausgewogen zu ernähren. Nichts ist verboten. Wenn man eine Zeit lang auf seine Ernährung geachtet hat, merkt man auch schnell was einem gut tut und was nicht.

Außerdem – und das war für mich persönlich einer der größten Erfolge – habe ich dadurch wieder gelernt auf meinen Körper zu hören. Ich weiß wieder wann ich wirklich hungrig und wann ich satt bin. Wenn ich hungrig bin esse ich und wenn ich satt bin höre ich auf. So einfach sich das jetzt anhört so einfach ist es mittlerweile auch wirklich für mich.

Ich hoffe ich konnte mit diesem Post einige Fragen beantworten, auch wenn du hier jetzt keine Abnehmtipps bekommen hast, solltest du eines nie vergessen: Du hast die Kilos nicht innerhalb von 2 Monaten draufgefuttert – also brauchst du auch nicht erwarten dass du sie in 2 Monaten wieder los wirst. Weder mit einer dieser fragwürdigen Diäten noch mit einer veganen Ernährung. Genau dasselbe gilt auch für die Gesundheit. Wenn man jahrelang seinem Körper Schaden zufügt darf man sich nicht erwarten, dass er sich innerhalb von einem Monat wieder regeneriert hat.

Bei mir hat es zwei Jahre gedauert bis sich mein Körper an die ausgewogenen pflanzliche Ernährung gewöhnt hat. Aber was sind schon zwei Jahre im Vergleich zum Rest deines Lebens? Es ist nie zu spät und ich vertrete immer noch den gleichen Standpunkt wie vor vier Jahren: Vegan zu werden, war die beste Entscheidung die ich je getroffen habe!

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4 comments

Anna 17. Juli 2016 - 1:24

Hi, höchsten Respekt an dich! Ich habe mich schon seit einer Weile mit Veganism beschäftigt und bin gerade dabei mich auf diesen Lifestyle umzustellen. Alles ergibt einfach Sinn.
Ich würde mich sehr freuen, ein Food Diary von dir zu sehen!

Liebste Grüße 🙂

Reply
Sabrina 5. August 2016 - 22:26

Liebe Anna,

vielen vielen Dank für dein tolles Feedback! Food Diary wird es bald geben und ich freue mich sehr, dass die vegane Ernährung auch für dich Sinn ergibt!

Liebste Grüße retour 😀

Reply
Christin 1. Dezember 2016 - 12:26

Hi, wirklich toller Beitrag. Ich ernähre mich selbst erst seit wenigen Monaten vegan, aber ich fühle mich einfach jetzt schon viel fitter und wacher.
Du hast Recht mit dem was du sagst. Eine vegane Ernährung führt einfach dazu, dass man viel bewusster und ausgewogener isst.
Liebe Grüße 🙂

Reply
Sabrina 5. Dezember 2016 - 17:48

Vielen Dank für das Feedback liebe Christin! Es freut mich sehr, dass dir die vegane Ernährung so gut tut! So soll es sein 🙂

Viele liebe Grüße

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