Beinahe eine Schande, dass ich die Steinwandklamm nicht kannte. Ich möchte fast sagen, dass mir die Steinwandklamm besser gefällt als die Mirafälle. Vermutlich auch deshalb weil sie ein bisschen mehr Abenteuer zu bieten hat als die Mirafälle. Warum das so ist und warum ich mich bei dieser Wanderung fürchterlich ärgern musste, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Schwere Tour in der Steinwandklamm
Diese Wanderung war die erste schwarze Tour (Blau=Leicht; Rot=Mittel; Schwarz=Schwer) die ich aus dem Wanderführer gemacht habe. Eigentlich möchte ich gar nicht sagen, dass die Tour wirklich schwer war, hat man die entsprechende Ausrüstung dabei ist sie zwar aufregend aber nicht sonderlich anspruchsvoll.
- Schwierigkeitsgrad: Schwer
- Wintertauglich: NEIN
- Hundetauglich: NEIN
- Dauer: Rother Wanderführer 2.00 Std.
- Parkmöglichkeiten: Sehr Gut
Gestartet wird die Wanderung beim Eingang der Steinwandklamm. Der entsprechende Ort ist Furth. Über Google Maps kann die Steinwandklamm aber problemlos gefunden werden. Der Eintritt in die Steinwandklamm kostet 5€. (Ich wusste nicht dass Eintritt zu zahlen ist und hatte selbstverständlich kein Geld dabei. Der nette Herr hat mir aber eine Freikarte gegeben, das war wirklich unglaublich nett – deshalb möchte ich mich nochmal für diese wahnsinnig liebe Geste bedanken. Als ich dann ein Monat später nochmal dort war, habe ich aber selbstverständlich meine Schulden beglichen ;-).)
Kurz durch die Klamm und hinauf in die Höhlen
Nach einem kurzen Marsch über Holztreppen und Stege kommt man auch schon zu einer Brücke auf der man links abbiegt Richtung Rudolf-Decker-Steig. Dort geht ein recht steiler Weg hinauf bis zur 15 Meter hohen Eisenleiter. Diese Leiter ist auch der Grund warum die Tour als schwer angeführt wird. Es gibt aber auch eine Alternative zur 15 Meter Leiter. Für die Alternative braucht man kein Klettersteigset. Was jedoch die 15 Meter Leiter angeht – ich würde sie nicht ohne Klettersteigset zur Selbstsicherung empfehlen.
Nach dieser Leiter kommt man in einer Höhle raus die wirklich sehr rutschig ist (zumindest war sie das bei mir). Dort gibt es Stahlseile um das Klettersteigset einzuhängen. Wie gesagt, auch wenn es sich nur um ein kurzes Stück handelt, hier würde ich wirklich ein Klettersteigset empfehlen. Das war auch der Grund warum ich mich bei dieser Wanderung fürchterlich ärgern musste.
Hinter mir stieg ein übermotivierter Vater mit seinem Sohn die Leiter hoch – ungesichert. Kennt ihr das Gefühl wenn ihr euch einfach nicht mehr zurückhalten könnt? Genau so ging es mir in diesem Moment. Ich musste diesem Vater einfach sagen, dass ich es absolut unverantwortlich finde ein Kind eine 15 Meter hohe und rutschige Eisenleiter ungesichert hochgehen zu lassen. Wenn er das macht ist das seine Sache… aber wenn es um Kinder geht, brennt bei mir eine Sicherung durch. Ich hoffe nach meiner Standpauke wird dieser Vater das nicht nochmal machen. Natürlich sind Kinder meist viel geschickter als Erwachsene und ich bezweifle auch gar nicht, dass dieser Bub das Zeug dazu hatte, aber es gibt eben Gründe warum Kinder Schutzbefohlene sind… sie können die Gefahr einfach noch nicht richtig einschätzen.
Jedes Jahr verunglücken Kinder auf Klettersteigen weil sie nicht richtig gesichert wurden (erst letztes Jahr auf der Hohen Wand beispielsweise).
Durch einige Höhlen und raus aus der Klamm
Nach der Eisenleiter folgen noch Höhlen durch die man auf kurzen Leitern klettert. Danach ist erst mal Schluss mit der Kletterei und man kommt wieder in bewaldetes Gelände. Auf einer Lichtung kann man auf Picknick Tischen Rast machen, oder man geht wie ich, ein Stück auf dem Weg weiter (Kreuthsattel) und genießt bei der Pause den Blick auf den Schneeberg.
Der Abstieg erfolgt über den ganz normalen Weg durch die Steinwandklamm zurück zum Parkplatz.
Mein Fazit
Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich richtig euphorisch von dieser Wanderung nach Hause kam. Ich kann sie wirklich nur empfehlen. Kurz und kurzweilig. Gerade bei solch bekannten Ausflugszielen würde ich lieber einen Zeitpunkt unter der Woche wählen – wenn möglich. Ich war am Ostermontag dort – als „unter der Woche Geherin“ war ich regelrecht überfordert mit den vielen (20) Menschen *haha*.
Wenn man das ganze Abenteuer erleben will, sollte man eine Klettersteigausrüstung mitbringen (Helm ist nicht notwendig, aber Gurt und Klettersteigset).