Bewusst genießen

by Sabrina

Ehrlich gesagt bin ich froh, dass die Abstimmung – wenn zwar nur knapp, aber dennoch – dieses Thema als Gewinner hervorgehen ließ. Bei Bewusst genießen denkt doch jeder sofort an Essen oder an eine Massage, dabei gibt es noch eine ganz andere als die sinnliche Ebene… Du fragst dich was das jetzt bedeutet? Gut so, denn genau deshalb ist es mir ein großes Anliegen über dieses Thema zu schreiben…

Wenn man das Wort Genießen nachschlägt bekommt man folgende Definition serviert: „Genießen bedeutet, den Augenblick wahrzunehmen und damit verbundene positive Gefühle bewusst auszukosten“ 

Das heißt genießen ist also eine positive Emotion – aber haben wir darauf überhaupt einen Einfluss? Wenn es gut ist, dann genießen wir… oder? Ganz so einfach ist es (glücklicherweise) nicht. Wir können nämlich bewusst genießen und das wiederum erhöht unsere Glücksbilanz. Wer bewusst genießen kann, zählt nämlich wortwörtlich zu den Glücklichen.

Welche Arten von Genießen gibt es überhaupt?

Zum einen gibt es den sinnlichen Genuss der uns allen wohl bekannt ist. Es schmeckt, riecht, fühlt oder hört sich gut an und dann genießen wir. Dann gibt es noch Dankbarkeit. Ja! Dankbarkeit ist eine Art von Genießen. Man ist einer Person, dem Schicksal oder einer höheren Macht dankbar. Diese Art von Genießen kann auch sprachlich und gedanklich verpackt werden. Ebenso kann auch Stolz gedanklich und sprachlich reflektiert werden. Stolz gehört auch zu den Arten des Genießens. Die letzte Art des Genießens ist Staunen oder Bewundern, normalerweise zählt hier nur der unmittelbare Moment und häufig wird das emotionale Empfinden nur mit einem „Wow“ sprachlich zum Ausdruck gebracht.

Den sinnlichen Genuss und auch das Staunen kann man sich ja noch recht gut im Zusammenhang mit Genießen erklären… Aber Dankbarkeit und Stolz sollen auch Arten des Genießens sein? Hättest du das gedacht?

Es is aber tatsächlich so, dass man selbstbezogen genießen kann. Probiere es doch aus! Wann warst du das letzte Mal stolz auf dich? Erinnere dich an den Moment, versetze dich in diese Situation. Genießt du es?

Wofür bist du unglaublich dankbar? Dankbarkeit muss sich nicht zwingend auf eine Person beziehen, du kannst auch „weltbezogen“ dankbar sein. Wenn du das liest, kannst du eigentlich schon für die Möglichkeit lesen zu können dankbar sein. Es gibt so viel wofür wir hier, in unserem Teil der Welt dankbar sein können. (Es lohnt sich, sich das ab und zu bewusst zu machen.) Dieses Beispiel ist aber in diesem Kontext nicht gut gewählt, es soll ja ums Genießen gehen… wahrscheinlich fällt es dir auch schwer, genießen zu können wie gut es uns in diesem Teil der Welt geht, während andere Menschen nicht so ein Glück haben und unter widrigsten Bedingungen leben müssen – da kommen bei mir eher Emotionen wie Hilflosigkeit, Mitgefühl, Wut und Trauer hoch als Dankbarkeit.

Deshalb bin ich dankbar für eine wunderbare Familie und einen unglaublich liebevollen Freund – das kann ich mit gutem Gewissen genießen.

Jetzt weißt du welche Arten es von Genießen gibt, aber reicht das?

Bewusst genießen

Ich habe es ja schon mehr oder weniger angerissen wie man bewusst genießen kann. Man kann das bewusste Genießen durch Erinnern, durch Erleben – und das ist jetzt neu – durch Vorfreude herbeiführen. Sich auf ein positives Ereignis freuen zu können verlängert nämlich die Erfahrung des Genuss.

Das heißt man kann Genuss-Erfahrungen verlängern, aber nicht nur durch Vorfreude sondern auch durch Erinnerungen. Eine Genusserfahrung lässt sich auch vertiefen. Wenn du anstrebst deine Genuss-Erfahrungen zukünftig bewusst zu vertiefen wird dich das ein wenig Übung kosten – gerade im digitalem Zeitalter. Ich habe vor einiger Zeit etwas im Radio gehört was mich zum Nachdenken brachte und meiner Meinung nach hier gut dazupasst. Auf Ö3 gibt es nach dieser Solid Gold Sendung die Möglichkeit, dass Zuhörer irgendwas Tiefsinniges ablabern können – normalerweise sind das eher Alltagsweisheiten oder irgendein Schrott – dieses eine Mal war anders.

 

Ein Anrufer sagte: „Ich war letztens mit Freunden wandern. Als wir am Gipfel ankamen zückten alle ihre Handys oder Digitalkameras um den Ausblick zu fotografieren. Ich war der Einzige der dies nicht tat – irgendwie fühlte ich mich sogar von den anderen gestört.  Als ich meine Freunde darauf ansprach, sagten sie, sie müssten dieses Erlebnis doch festhalten. Aber ich hielt dieses Erlebnis doch auch fest – fester als alle anderen, denn ich hatte die Bilder im Kopf und die Emotionen im Herzen.“

 

Was der Anrufer da beschrieb war genau das, was man unter vertiefen versteht. Eine Erfahrung, ein Erlebnis bewusst und ohne Ablenkung genießen. In der heutigen Zeit kostet es wirklich ein wenig Übung das zu schaffen. Ich schaffe es selbst oft nicht, Momente bewusst zu genießen – und das obwohl ich weiß wie es geht…

Es geht beim bewussten Genießen eben nicht nur darum, dass man sich denkt „mmmmh das schmeckt aber gut“ sondern dass man sich schon beim Aufwachen auf die Eiscreme freut, dass man sie sich auf der Zunge zergehen lässt, dass man Löffel für Löffel genießt, dass man sein Handy weglegt, dass man den Computer wegstellt und sich noch einmal am Abend an dieses Genusserlebnis erinnert.

Eine meiner liebsten und schönsten Genusserlebnisse war der Moment als ich den Mond zum ersten Mal durch mein Teleskop gesehen habe (ich habe das bereits in einem anderen Blogpost erwähnt). Die empfundene Ehrfurcht hat mich unerwartet und plötzlich getroffen. Es war drei Uhr Morgens, alles war ruhig, mein Handy irgendwo ohne Akku und ich ganz alleine mit dem Mond. Und soll ich dir was sagen? Jeden Abend wenn ich schlafen gehe und mein Teleskop neben dem Bett stehen sehe überkommt mich diese Erinnerung…

Was ist dein liebstes Genusserlebnis? Hinterlass doch ein Kommentar oder erzähl es mir auf IG! Ich freue mich darauf von dir inspiriert zu werden… Man kann ja nicht genug genießen, oder?

 

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