Mein ökologischer Fußabdruck…

by Sabrina

… oder auch WTF??? Niemals würde ich mich als außergewöhnlich nachhaltig bezeichnen, aber zumindest hätte ich von mir selbst gedacht, dass ich mehr für unsere Umwelt tue als der Durchschnitt. Die Wahrheit ist: Ich bin weit von einem nachhaltigen Leben entfernt. 2.9 Erden bräuchten wir wenn jeder so einen ökologischen Fußabdruck hätte wie ich.


Ein Schock

Ich war einfach geschockt. Wie gesagt, ich würde mich nicht als Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit betiteln, so realistisch bin ich, aber ich dachte tatsächlich so wie ich es mache ist es doch „eh ganz okay“. Tja, nach der Berechnung auf http://fussabdruck.de musste ich erst mal schlucken. Mir wurde zwar im Nachhinein gesagt, dass jeder Fussabdruckrechner ein wenig andere Ergebnisse ergeben kann und auch, dass es natürlich sehr länderspezifisch ausgelegt wird (habe hier einen Deutschen gemacht), trotzdem… während ich die Fragen beantwortet habe, wurde mir schon klar, dass alle Kategorien optimierungsbedürftig sind.

Ökologischer Fußabdruck – die Kategorien

Ernährung, Wohnen, Mobilität und Konsum. In allen Kategorien habe ich verkackt. Sogar bei der Ernährung und das dachte ich wirklich nicht.

Ernährung

Seit 7 Jahren ernähre ich mich vegan. Was ja prinzipiell die nachhaltigste Ernährungsform ist. Trotzdem… Lebensmittel wegwerfen, wenig BIO Lebensmittel und auch nicht immer saisonal und regional… alles Punkte bei denen ich leider einen Haken machen muss. „Ich kaufe nur noch selten Avocados…“ Super… aber in Wahrheit kaufe ich trotzdem oft mal eine Ananas und im Winter steht die Zucchini IMMER auf der Einkaufsliste. Jetzt könnte man natürlich sagen „man kann’s auch übertreiben“. Hm… da bin ich mir leider nicht so sicher. Wären das die einzigen verbesserungswürdigen Punkte, könnte man vielleicht darüber hinweg sehen. Aber so ist es ja nicht. In Wahrheit ist die Ernährung sogar eine der wenigen Punkte bei denen ich tatsächlich das Gefühl habe, dass ich sie noch verbessern kann.

Wohnen

Anders sieht es beim Wohnen aus. Da gibt es zwar auch ein oder zwei Punkte die ich/wir verbessern können, aber alleine, dass unsere Wohnung viel zu groß für zwei Personen ist, will und werde ich nicht ändern. Wir wohnen auf knapp 80m2. Dafür werde ich die Heizung optimieren. 20 Grad sollen angeblich ausreichen. Wir werden das im Winter versuchen. Bei uns hat es doch immer über 20 Grad – in allen Räumen…

Mobilität

Wie groß ist dein Fuhrpark? 1 Fahrrad, 2 Autos… und Benni hat auch eins. 2 Personen 3 Autos… Archi werde ich sicher nicht aufgeben und ich kann mir zum aktuellen Zeitpunkt auch nicht vorstellen jemals ein anderes Auto als einen Kombi zu fahren. Der einzige Pluspunkt bei der Mobilität ist dass ich seit einem Jahr in keinen Flieger mehr gestiegen bin. Vor zwei Wochen habe ich eine Kooperationsanfrage von einer Fluggesellschaft bekommen – ABGELEHNT. Ich lehne zwar Fliegen prinzipiell nicht ab und natürlich wollen wir alle die Welt sehen, aber ich frage mich seit Längerem zu welchem Preis wir das eigentlich machen. Wenn ich das nächste Mal in einen Flieger steige, dann sicher nicht für eine 3-Tages Kooperation in Europa…. und ich bin froh, dass ich für mich diese Entscheidung getroffen habe (auch wenn es selbstverständlich ein Kampf mit mir selbst war).

Konsum

Vom Summer-Sale zum Winter-Sale, Schnäppchenjäger, Kaufen des Kaufens wegen. Die Zeiten sind bei mir zum Glück schon seit einigen Jahren vorbei. Was das betrifft bin ich wirklich stolz auf mich. Ich hatte wirklich ein Shoppingproblem – ich wollte damit eindeutig eine Leere in mir füllen. Trotzdem, ich weiß dass ich zu viel konsumiere. Einmal in der Woche entsorge ich einen Müllsack voll mit Plastik und einen Sack voll mit Altpapier …

Fazit meines ökologischen Fußabdrucks

ICH MUSS ETWAS ÄNDERN. Der Test war für mich ein „Augen öffnen“. Mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftige ich mich schon seit 7 Jahren und ich war ja wie gesagt der Meinung, dass ich es ganz gut mache – zumindest besser als die anderen… aber in Wahrheit, weiß ich einfach nur wie es sein soll. Es ist wie mit dem Rauchen. Man weiß es ist schädlich und trotzdem macht man es. Unsere Lunge hat Krebs. Oder wie Greta Thunberg es formulierte: „Unser Haus steht in Flammen“

Wir müssen alles etwas ändern wenn wir unseren Kindern und Enkelkindern eine Lebensgrundlage hinterlassen wollen. Wir sind dafür verantwortlich. Jeder einzelne MUSS beginnen seinen Beitrag zu leisten.


Wir sind in eine Wegwerf- und Konsumgesellschaft geboren worden. Wir leben so wie es uns beigebracht wurde. Uns trifft keine Schuld dass wir den Konsum lieben, dass wir die Welt sehen wollen, dass wir im Winter Zucchini kaufen. Wir tragen keine Schuld dass wir so aufgewachsen sind, aber es wird unsere Schuld sein, wenn wir mit dem heutigen Wissen über unsere Umwelt so weiterleben wie bisher.


Ich habe mir vorgenommen meinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Ich weiß, dass ich viele Dinge nicht ändern kann/will, aber ich werde so viel ändern, dass für meinen ökologischen Fußabdruck eine Erde ausreicht. Welche Veränderungen ich anstrebe, werde ich hier am Blog teilen. Vielleicht können wir gemeinsam diese Schritte kultivieren und so verinnerlichen, dass unsere Enkelkinder die Wegwerf- und Konsumgesellschaft nur noch aus Erzählungen kennen…

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3 comments

Doro 7. Mai 2019 - 18:21

nimm diesen Test bitte nicht so tragisch. Hab ihn auch gemacht und ich war mit den Auswahlantworten nicht so happy, weil ich Zwischenabstufungen gebraucht hätte.

Als Single am Land braucht man z.B. ein Auto. Und wenn die Kinder ausziehen dann ist natürlich jedes Haus sofort zu viel Wohnraum. Aber muss man deshalb sein Zuhause verlassen und muss in eine Wohnung ziehen? Keine tolle Option wenn man Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten bezieht. Statt teilweise Bio-Eigenversorger müsste ich dann zum Supermarkt-Geher werden? Es dürften also laut dem Test nur kinderreiche Familien ein Haus bewohnen?

Wenn wir nur saisonal essen, dann gibt’s von Oktober bis Mai nur Kartoffel und Kohl. Weder Zitronen oder Orangen und auch keine Bananen. Ich glaub, von der Vitaminversorgung her wär das nicht ganz so optimal.
Saisonal ist gut, aber ich denk, dass man auch da Abstufungen machen muss. Nicht jeder ist ein Einkochprofi, um sich übers Jahr für den Winter vorzubereiten.

Das Grundproblem sind nach wie vor die vielen Flugzeuge und schau dir mal den Hamburger Hafen mit all den Container-Schiffen an, das viele Plastik im Meer, die Konzerne die hemmungslos Sache produzieren, die nur kurze Lebensdauer haben etc.
Oder Das hemmungslose Verbauen von Grünflächen für Einkaufszentren etc.

Ich bin voll dafür, dass wir umdenken müssen und etwas unternehmen müssen. Und ja. Der Kleine kann sehr wohl was machen, aber halt auch nur im kleinen Rahmen. Hier würde nur die Masse etwas bewirken.

Hab mal länger nachgedacht und damit wir null biologischen Fußabdruck hinterlassen, müssten wir in Höhlen leben und im Winter erfrieren oder verhungern. Keine medizinische Versorgung, keine Kleidung produzieren etc.
Ohne Abdruck kann der Mensch nicht existieren. Also mach dir selbst nicht zuviel Druck. Tu was du kannst und optimiere immer wieder mal.

Ich hab im vergangenen Jahr von Duschgel auf Duschseife umgestellt – keine Plastikverpackung mehr, hab Abschminkpads gehäkelt, die ich mit der 60° Wäsche mit waschen kann – wieder Müll eingespart, seit 4 Jahre wasche ich mit Rosskastanie – wieder Verpackungsmüll gespart und Wasser entlastet, statt Klarsicht- oder Alufolie hab ich Bienenwachstücher – auch hier wieder Müll- und Plastikvermeidung. Vielleicht ist da auch was dabei was für dich ein weiterer Schritt zu deinem Ziel ist? Kleinigkeiten, die null Komfortverlust bedeuten, aber wenn das 8 Millionen Österreicher machen würden oder 80 Millionen Deutsche???

Reply
Anja 8. Mai 2019 - 6:44

Lass uns das doch gemeinsam machen <3 Eine Challenge zum Weltverbessern 🙂

Reply
Marlene 9. Mai 2019 - 17:50

von dir beeinflusst hab ich über den Test über mein-fussabdruck.at gemacht & bin genauso schockiert 😱
du hast sehr recht, wir müssen alle etwas ändern und auch wenns anfangs nur kleine Schritte sind, jeder zählt.
Hab einen schönen Tag!
Liebe Grüße aus Salzburg, Marlene

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