Life Update: Die Challenge und alles rundherum

by Sabrina

Samstag, 31. März, 23:21 Uhr: Ich sitze hier und sollte meine Wander-Blogbeiträge zur #berosawienerhausbergechallenge schreiben – ich bin mit sieben Beiträgen im Rückstand, aber mir ist gerade nicht danach. Viel mehr habe ich das Bedürfnis einfach drauf los zu schreiben … 

Die Challenge

Die #berosawienerhausbergechallenge beherrscht momentan mein Leben. Ich denke die meisten von euch werden ja mitbekommen haben, dass ich mich gerade selbst herausfordere… (mehr dazu hier) 52 Touren in 96 Tagen, das ist der Plan. Bisher bin ich 14 Touren gegangen, eine musste ich abbrechen, die wird auch nicht gezählt. Übrig sind noch 61 Tage und 38 Touren. Ich sitze nun hier und frage mich: Wie zum Teufel soll ich das schaffen?? *haha*

Ich bin müde. So viel ist klar. An manchen Tagen frage ich mich ob ich überhaupt Kraft habe für die bevorstehende Wanderung. Fühle mich etwa jeden zweiten Tag als ob ich krank werden würde. Wache oft auf und hab genau einen Gedanken: WEITERSCHLAFEN!!

Bin ich ein Schlappschwanz?

Vom Aufstehen zum Schlafen gehen

Diese Challenge begleitet mich vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen. Am Abend suche ich mir die Tour für den nächsten Tag raus, manchmal habe ich aber schon die Touren für die gesamte Woche geplant. Checke am Abend das Wetter, checke es gleich nach dem Aufstehen nochmal, überlege und recherchiere ob bei der Tour noch Schnee liegen könnte. Ab und zu muss ich umdisponieren. Eine andere Tour gehen. Langsam gehen mir die „sicheren und/oder kurzen“ Touren aus.

Ich habe seit über 2 Wochen eine hartnäckige Blase an der rechten Ferse die mittlerweile zu einer nicht-heilen-wollenden Fleischwunde mutiert ist. Der blaue Zehennagel an meinem linken Fuß löst sich langsam vom Nagelbett. Bin ich einfach nicht gemacht für all das? Oder gehört das alles schlichtweg dazu? Ist das alles oder kommt da noch mehr? Ist diese Challenge überhaupt– so ganz objektiv betrachtet –  eine Herausforderung oder übertreibe ich einfach nur wenn ich sage, dass es fordernd ist 52 Wanderungen in 96 Tagen zu gehen?

Das Rundherum

Jammer ich zu viel? Eigentlich jammere ich gar nicht, ich liebe die Challenge – wirklich! Das Wandern ist es in Wahrheit nicht, was mich so auslaugt. Es ist das Rundherum. Ich arbeite ja auch noch nebenbei im Familienbetrieb und dieses ganze Blog-„Influencer“ Business habe ich ja auch noch.

Wenn ich frei habe sieht ein Tag folgendermaßen aus: Ich stehe auf, trinke Kaffee, checke das Wetter, esse (vielleicht) ein Müsli, beantworte e-Mails, ein paar Direct Messages und Kommentare, poste ein Bild auf IG, lade mir wenn möglich die Tourenkarte aufs Handy damit sie auch offline verfügbar ist, packe mich zusammen, ziehe mich an und fahre los. Gehe die Tour. Fahr heim, lade die Bilder hoch, bearbeite zumindest eines, poste es auf IG, checke nochmal Mails, beantworte Direct Messages und Kommentare, gehe duschen, koche bzw. esse, tausch mich mit Benni aus, mach noch so ein paar Kleinigkeiten im Haushalt (ein bisschen was wegräumen und so), chill mich auf die Couch und schau ne Serie (während ich wieder Bilder bearbeite), mach mich bettfertig und gehe schlafen. Dann ist es meistens schon 1:00 – 2:00 Uhr morgens… um 8:00 Uhr läutet der Wecker.

An Tagen an denen ich erst um 16:00 Uhr arbeite, versuche ich davor noch eine Tour zu gehen. Wenn ich Frühdienst habe, erledige ich alles was halt sonst noch so anfällt nach der Arbeit (Einkäufe und dergleichen).

Manche Dinge bleiben auf der Strecke

Manches bleibt einfach auf der Strecke. In Anbetracht meines erhöhten Kalorienbedarfs esse ich mit Sicherheit zu wenig. Ich weiß oft nicht wann ich all die Kalorien zu mir nehmen soll. Meine Beine sind mittlerweile geschwollen. Langsam wollen sie wohl auch mal mehr als 12 Stunden rasten dürfen. Und Benni leidet sicher auch ein wenig darunter…

Wenn ich meine eignen Worte gerade nochmal lese, denke ich nur: OMG, bitte… das ist doch Raunzen auf hohem Niveau. Du machst 90% deiner Zeit nur Dinge die dir Spaß machen. 

Und ja… es stimmt. Ich weiß auch gar nicht warum ich diesen Blogpost gerade schreibe. Ich hätte wohl echt lieber meine Wanderposts schreiben sollen. Vielleicht schreibe ich den Post auch einfach nur um meine eigene Motivation wieder anzuheizen. Mir vor Augen zu führen, dass – erst mal abgetippt – alles nur noch halb so schlimm erscheint und dass noch Platz nach oben ist.

Denn ich habe nicht mal noch die Halbzeit erreicht und meine Motivation stagniert. Viele der Touren sind katastrophal – vielleicht auch oft wetterbedingt. Aber die Wahrheit ist, das Wetter darf mich nicht davon abhalten eine Tour zu gehen. Die Zeit ist mein stärkster Gegner bei dieser Challenge.

Sportlich sehen

Wenn nicht gerade 100km/h Wind oder Schneechaos vorhergesagt werden, gibt es keine Ausrede. Selbst Regen hält mich nicht mehr wirklich auf. Ich sehe die Challenge sportlich. Habe ich wohl von Beginn an schon so gesehen. Ich merke auch, dass meine Kondition immer besser wird, dass ich immer länger brauche bis ich außer Atem komme und dass sich mein Atem viel schneller wieder beruhigt. Brennen in den Beinen oder Muskelkater habe ich schon lange nicht mehr. Ich gehe und gehe und gehe… und irgendwann werde ich fertig sein. Ab und zu werde ich mit grandiosen Ausblicken belohnt und hin und wieder lässt sich auch die Sonne blicken. Manche Wanderungen sind mehr als einfach nur Wanderungen. Menschen, Erlebnisse und Orte machen sie zu etwas Besonderem – zu Erinnerungsschätzen.

Wellen schlagen

Eine Sache die mich an dieser Challenge wirklich berührt und überrascht ist das unglaubliche Feedback. Jeden Tag erreicht mich mindestens eine Nachricht auf IG in der ich lese, dass ich jemanden motiviert habe rauszugehen. Es gibt sogar ein paar die sich ebenfalls eine Challenge gesucht haben oder die eine oder andere Tour nachgehen. Ihr glaubt nicht wie glücklich mich das macht. Diese Challenge habe ich nicht mit dieser Intention gestartet. Sie war viel mehr nur für mich gedacht, als „Zeitvertreib“ und Training. Natürlich hätte ich weitermachen können wie bisher, soooo langweilig war mein Leben ja nicht *lol*. Aber eine Herausforderung war es auch nicht. Ich hätte mich mehr auf mein IG-Business stürzen können, tolle Kooperationen an Land ziehen, ordentlich Gas geben… aber ja, vielleicht war es genau das was ich eigentlich nicht wollte. Vielleicht ist die Challenge ein Reminder an mich. Ein Reminder damit ich nicht vergesse wer ich bin… denn ich war immer schon so, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen.

Dass diese Challenge solche Wellen schlagen würde, hätte ich auf jeden Fall nicht gedacht. Das Feedback beschränkt sich aber nicht nur auf IG. Nachdem ich ja im Restaurant meines Dads arbeite, wissen so gut wie alle Stammgäste Bescheid und fiebern förmlich mit.

Zweifel und so…

Trotzdem habe ich öfter mal Zweifel. Manchmal gehe ich ganz alleine einen beschissenen, aussichtslosen und tristen Weg und frage mich: Was zur Hölle tust du hier? Was genau ist der Sinn und Zweck dieser Challenge? Gibst du nicht auf weil du es dir selbst beweisen willst? Oder weil du es vielleicht allen anderen beweisen willst? Was bringt es DIR?

Aber am Ende ist es immer dasselbe. Wenn du Dinge tust, die sonst niemand tut und wenn du Wege gehst die sonst keiner geht, dann kann dir auch niemand sagen, nicht mal du selbst, was es dir am Ende bringen wird. Du folgst einer Idee, die nicht umsonst von deinem Hirn produziert wurde. Irgendwas hat dich von der Idee zur Umsetzung gebracht.

Vielleicht ist es am Ende nur ein Eintrag fürs Jahr 2018 – das Jahr in dem ich 52 Touren in 96 Tagen ging. Vielleicht ist es aber auch der Anfang etwas viel Größerem…


...vielleicht der Beginn etwas viel Größeren...

…vielleicht der Anfang etwas viel Größerem…

Habt einen wunderbaren Start ins neue Monat und frohe Ostern allerseits 😉

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1 comment

Elli 2. April 2018 - 20:12

Liebe Sabrina,
wie immer ein sehr schöner und ehrlicher Beitrag!

Ich glaube, du musstest deine Gedanken einfach mal in Worte fassen, um dir selbst klar zu machen was du da eigentlich leistest! Ich bin mir sicher, dass du die 52 Touren schaffen wirst. Du bist ein Mensch, der hauptsächlich sich selbst beweisen möchte, zu was er fähig ist. (Soweit ich das beurteilen kann und darf)

Du kannst so verdammt stolz auf dich sein, egal wie viele Touren du dieses Jahr noch gehen wirst! Denn eins ist klar, du hast jeden von uns geschlagen, der Wochenends bzw. an freien Tagen auf der faulen Haut liegt 😊

Go for it girl! Coolest chick in town rockt das Ding bestimmt 💪😎

Wünsche dir weiterhin viel Erfolg und einen wunderschönen Start in die neue Woche!
Elli 😘

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