Die Kunst des Feedbacks geben und das wackelige Selbstbild

by Sabrina

Vielleicht mag das neu sein für dich, aber Feedback steht im direkten Zusammenhang mit dem Selbstbild. Es ist eigentlich ganz einfach und kann so viel bewirken und dennoch legen wir im Allgemeinen eher wenig Wert darauf wie wir anderen Menschen Feedback geben. Oft kann ein falsch formuliertes Feedback stark am Selbstbild kratzen…

Positives und negatives Feedback

Jeder hat schon mal von negativem und positivem Feedback gehört und weiß um was es geht. Und dann gibt es noch das beliebte konstruktive Feedback. Was aber die wenigsten wissen ist, dass konstruktives Feedback – streng genommen – auch negatives Feedback ist.

Was macht aber den Unterschied zwischen negativem und konstruktivem Feedback aus?

Feedback ist nichts anderes als eine verbale Rückmeldung. Stell dir vor, du lernst Longboarden und bekommst folgende Rückmeldungen: „Na ist ja klar dass du das nicht kannst – du bist einfach botschat (österr. für ungeschickt)“ vs. „Du bist zu weit hinten gestanden – deshalb konntest du das Gleichgewicht nicht halten.“ 

Ich bin mir sicher du kannst mit der zweiten Rückmeldung mehr anfangen – dabei handelt es sich um konstruktives bzw. negatives spezifisches Feedback. Das erste Beispiel demonstriert klassisches negatives Feedback wie wir es wohl alle schon zu hören bekommen haben. Diese Art von Feedback ist personenbezogen und kann verletzen – es kratzt an unserem Selbstbild.

Wer ständig mit negativem Feedback konfrontiert wird, wird früher oder später kein gesundes Selbstbild mehr besitzen.

So gibst du negatives Feedback richtig

  1. Beziehe dich nicht auf die Person sondern auf ihr Verhalten!
  2. Sei so spezifisch wie möglich. Allgemein formuliertes Feedback wie: „Das war wohl nix“ oder „So kann das natürlich nichts werden“ bringen niemanden was.
  3. Sachlich bleiben.
  4. Natürlich soll Feedback für den Empfänger immer nachvollziehbar bleiben. Lieber ausführlich beschreiben als „Du stehst nicht richtig“ – das ist zwar auch sachlich aber was genau damit gemeint ist und wie das Feedback zu einer Verhaltensänderung führen kann, bleibt unklar.

Auch wenn negatives Feedback sich niemals auf die Person sondern auf das Verhalten beziehen sollte, ist es manchmal nicht möglich klar zu differenzieren. Gerade wenn es um Feedback in zwischenmenschlichen Beziehungen geht stellt sich das als schwierig heraus. Deshalb habe ich mir ein paar Strategien angeeignet um mein negatives personenbezogenes Feedback besser zu verpacken.

  1. Gefühle benennen – dieses Thema habe ich bereits in einem anderen Post erwähnt („Bin ich gestresst?“)  Wenn du beim Feedback geben dein eigenes Gefühlsleben erwähnst, wird deine negative Rückmeldung anders aufgefasst. „Es schüchtert mich ein wenn du so laut wirst“ anstatt „Musst du immer so herumbrüllen?“
  2. Was mich auch schon zu diesem Punkt bringt: Ich vermeide Verallgemeinerungen. Du bist immer so. Das machst du immer. Du verstehst mich einfach nie. Du checkst einfach nie was ich meine. Auch wenn jeder Muster im Verhalten aufweist, muss man die Wiederholungstäter-Anschuldigung ja nicht immer bringen. 😉 Erstens schwächt es das Selbstbild der anderen Person und zweitens ist es sowieso nicht konstruktiv.
  3. Sandwich-Methode – auch immer gut. Zuerst was Gutes, dann das negative Feedback und zum Abschluss nochmal Zucker darüber streuen.
  4. Humor bzw. maßlose Übertreibung – manchmal hilft es das negative Feedback so aufzubauschen, dass es offensichtlich übertrieben ist. Der Empfänger weiß natürlich dass ich maßlos übertrieben habe, aber das Fünkchen Wahrheit das mich zu dieser Übertreibung gebracht hat, erkennt er auch. Auch wenn es ein wenig absurd klingt aber das funktioniert wirklich gut 😉 Mal schnell gemeinsam darüber lachen und dann mit „aber ehrlich…“ fortfahren und sagen was man wirklich sagen wollte.

Positives Feedback

Ist etwas Wunderbares und wir sollten alle zusammen viel öfter positives Feedback geben. Beim positiven Feedback ist es egal ob du es auf die Person oder auf das Verhalten beziehst – es kommt immer gut an.

Positives Feedback bestätigt – negatives Feedback kritisiert. Ein positives Feedback stärkt das Selbstbild, den Selbstwert und die Beziehung. Wer freut sich aber auch nicht über ein „Du bist toll!“ „Das hast du total gut gemacht“ „Du bist so begabt“ oder „Wie du das hinbekommen hast – Wahnsinn!“.

Mit Menschen die sowas sagen verbringt man irgendwie auch lieber Zeit, oder? 😉

Vielleicht macht Instagram deshalb auch so süchtig… jeden Tag so wunderbar positives Feedback zu bekommen stärkt einfach den Selbstwert. ♥

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